Xavi Fores hat kapiert, was die Kawasaki von ihm will
Xavi Fores mit der Puccetti Kawasaki
Obwohl der Xavi Fores in der Superbike-WM 2018 mit Barni Ducati bester Privatier wurde, musste der Spanier in die Britische Superbike Serie wechseln. Mit einer Honda CBR1000RR konnte der 34-Jährige Achtungserfolge erzielen, über die volle Saison aber nicht vorne mitfahren. Nun kehrt Fores in die seriennahe Weltmeisterschaft zurück und übernimmt bei Puccetti Kawasaki das Motorrad von Toprak Razgtalioglu, der ins Yamaha-Werksteam wechselte.
Puccetti ist eine der besten Adressen im Superbike-Paddock, die ZX-10RR unterscheidet sich nur in wenigen Details vom Werksmotorrad des fünffachen Weltmeisters Jonathan Rea. Der Brite fehlt als Messlatte beim Portimão-Test, Fores ist der einzige Kawasaki-Pilot und landete am ersten Testtag mit gewaltigen 2,3 sec Rückstand auf die Tagesbestzeit von Scott Redding (Ducati) auf Platz 13.
«Auch wenn meine Rundenzeit im Vergleich zur Konkurrenz nicht so gut aussieht, war es ein guter Testtag», versicherte der Kawasaki-Pilot. «Ich fange an zu verstehen, wie man die Kawasaki fahren muss. Die ZX-10RR verhält sich gänzlich anders als alle anderen Bikes, die ich bisher gefahren bin. Um sich anzupassen, benötigt man Zeit. Ich weiß jetzt, dass ich mit der Kawasaki extrem spät bremsen muss, um es in der Kurve möglichst früh wieder aufzurichten. Aber ich weiß nun, wie ich damit schnell sein kann und bin glücklich. Wir müssen eigentlich nur noch ein paar Veränderungen an meiner Sitzposition vornehmen, damit ich mich wirklich wohl darauf fühle.»
Fores muss sich von einem lange gepflegten Fahrstil verabschieden. «Mit der V2-Ducati und auch der Honda aus der BSB fuhr ich mit sehr viel Kurvenspeed. Mit der Kawasaki ist es das genaue Gegenteil», erklärt der Spanier. «Sie will sehr hart abgebremst werden und dann schnell aufgerichtet werden. Das muss ich noch verinnerlichen, damit ich besseren Grip am Hinterrad bekomme, weil in maximaler Schräglage ist der Grip nicht hoch. Deshalb fährt Johnny die ZX10-RR so wie er sie fährt. Das Bike verlangt dieses Fahrstil und den muss ich lernen.»
Am Montag findet der letzte Testtag in Europa vor dem Saisonauftakt in Australien statt. «Am zweiten Testtag werden wir nicht mehr viel ändern. Das Paket wie es ist, ist sehr gut», betont Fores. «Ich muss einfach noch viel mehr Runden fahren und mit der vLinienwahl und Bremspunkten experimentieren. Ein wenig werden wir noch die Elektronik anpassen, aber auch ich muss flexibel sein. Hauptsächlich muss ich das Bike aber einfach nur fahren, fahren, fahren.»
Zeiten Superbike-WM-Test Portimao, 26. Januar 2020:
1. Scott Redding, Ducati, 1:41,179 min
2. Loris Baz, Yamaha, 1:41,752
3. Toprak Razgatlioglu, Yamaha, 1:41,881
4. Michael van der Mark, Yamaha, 1:42,057
5. Eugene Laverty, BMW, 1:42,661
6. Tom Sykes, BMW, 1:42,740
7. Chaz Davies, Ducati, 1:42,749
8. Sandro Cortese, Ducati, 1:42,936
9. Leon Haslam, Honda, 1:42,967
10. Garrett Gerloff, Yamaha, 1:43,031
11. Michael Rinaldi, Ducati, 1:43,218
12. Leandro Mercado, Ducati, 1:43,343
13. Javier Fores, Kawasaki, 1:43,490
14. Federico Caricasulo, Yamaha, 1:43,553
15. Alvaro Bautista, Honda, 1:43,662
16. Sylvain Barrier, Ducati, 1:44,016