Ganz Italien abgeriegelt: SBK Jerez vor der Absage
Der Europa-Auftakt in Jerez Ende März wackelt
Der zweite SBK-Event in Katar, ursprünglich für kommendes Wochenende angesetzt, musste verschoben werden (neuer Termin noch offen), weil Italiener bei der Einreise ins Emirat sofort unter 14-tägige Quarantäne gestellt werden.
Inzwischen hat sich die Situation in Italien weiter verschärft, die Behörden wollen die Ausbreitung des Coronavirus durch Restriktionen zumindest verlangsamen. Die italienische Regierung erklärte am Montagabend das gesamte Land zur «Roten Zone», zuvor war nur Norditalien betroffen. Die Reise- und Versammlungsfreiheit wurde massiv eingeschränkt, die Bestimmungen gelten ab dem heutigen Dienstag bis mindestens 3. April 2020. Sämtliche Spiele der Fußballliga Serie A wurden abgesagt, Museen und Schulen bleiben geschlossen.
Die Superbike-Teams Aruba, Pedercini, Giansanti, Barni, Puccetti und Go Eleven haben ihren Sitz in Italien, außerdem Teams wie Bardahl Evan Bros, MV Agusta und Puccetti aus der Supersport-WM, dazu viele aus der 300er-Klasse.
Ohne Italiener ist die Weltmeisterschaft ohnehin nicht durchführbar. Denn in beinahe jedem Team arbeiten Italiener, außerdem bei Reifenausrüster Pirelli und Promoter Dorna. Italien stellt auch die meisten Fotografen und Reporter im Paddock. Auch Rennfahrer wie die Superbike-Piloten Michael Rinaldi und Federico Caricasulo, Supersport-WM-Leader Andrea Locatelli, der WM-Zweite Raffaele De Rosa, Weltmeister Randy Krummenacher und einige mehr betrifft es.
Und nun wurden auch in der Region Madrid alle Schulen und Universitäten zunächst für zwei Wochen geschlossen. Man muss davon ausgehen, dass auch in Spanien weitere Maßnahmen folgen werden. Es zeichnet sich daher ab, dass auch der Europa-Auftakt der Superbike-WM am letzten März-Wochenende in Jerez in Südspanien ausfällt.
Nach Jerez sind es drei Wochen bis zum SBK-Event in Assen und sechs bis Imola. Derzeit gibt es in Italien zirka 10.000 Menschen, die mit Covid-19 infiziert sind, laut offiziellen Angaben starben über 460 Kranke an den Folgen.