Freaks: Reicht die Begeisterung für MotoGP und SBK?
Sehr zum Bedauern der sechs Hersteller in der Superbike- und Supersport-WM sowie Promoter Dorna gibt es 2020 unabhängig vom Coronavirus keine Rennen in Asien. Dafür kehrt die Meisterschaft im Herbst 2021 nach Indonesien zurück, dort gab es zuletzt 1997 auf der baufälligen Strecke in Sentul einen SBK-Event. Die neue Rennstrecke wird auf Lombok gebaut, der östlichen Nachbarinsel von Bali. Südostasien gehört zu den größten Wachstumsmärkten für Zweiräder. Schaut man sich das umwerfende Faninteresse in Thailand an, wo die Superbike-WM von 2015 bis 2019 gastierte, dann wird auch Indonesien ein Erfolg.
«Indonesien ist ein riesiges Land, die meisten Hersteller, nicht Ducati, haben großes Interesse daran», sagt Ducatis Sportdirektor Paolo Ciabatti. «Dort werden jährlich sieben Millionen Zweiräder verkauft, aber hauptsächlich 100-ccm-Mopeds und Roller. Den Rennfahrern folgen unglaublich viele Leute aus Indonesien auf Social-Media. 40 Prozent meiner Follower auf Instagram kommen aus Indonesien. Die Fans dort flippen bei MotoGP komplett aus, vor allem die Jungen. MotoGP-Fahrer sind Helden. Wenn du so eine Fanbasis hast, kannst du dir vorstellen, was dort los ist, wenn sie ein Rennen haben?»
Ciabatti hat den Erfolg der Superbike-WM in Thailand miterlebt. Aber auch, wie das Interesse zurückging, seit 2018 zum ersten Mal die MotoGP-WM dort fuhr.
Die Hauptgründe dafür waren, dass sich nur wenige Fans in Buriram MotoGP und SBK leisten konnten, sie sparten ihr Geld für die Königsklasse.
Der gleiche Effekt war bei den japanischen Herstellern Honda, Kawasaki und Yamaha sowie Ducati zu beobachten, aber auch bei Sponsoren wie dem Ölgiganten PTT: Sie bündelten ihr gesamtes Marketing-Budget auf den prestigeträchtigeren und medienwirksameren MotoGP-Event. Deshalb sahen wir 2019 die vorerst letzten Superbike-Rennen in Buriram.
Ob sich SBK in Indonesien neben MotoGP behaupten kann, wird vom Spektakel für die Fans und reizvollen Angeboten mit Kombi-Tickets abhängen.