MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Der peinliche Auftritt von Bimota in der SBK-WM 2014

Von Kay Hettich
Die Bimota BB3 war schön und schnell – wurde aber zu wenig gebaut

Die Bimota BB3 war schön und schnell – wurde aber zu wenig gebaut

Bimota hat einen klangvollen Namen unter Motorrad-Fans, doch was sich der italienische Hersteller in der Superbike-WM 2014 leistete, war blamabel. Leider.

Bimota hatte sich in den 1970er Jahren als Hersteller exklusiver Fahrwerke für Motoren diverser Hersteller einen Namen gemacht. Der Anfangsbuchstabe des Motorenlieferanten wurde im Modellnamen berücksichtigt. Die erste zulassungsfähige Bimota war 1975 die HB-1 mit Honda-Motor. In Folge wurden auch Triebwerke von Kawasaki, Suzuki und Yamaha, später auch von BMW und Ducati verbaut.

Auch weil die Kleinserien sündhaft teuer waren, konnte Bimota nie einen großen Markt erschließen. Nach Insolvenzen und Wiederbelebungen übernahmen die beiden italo-schweizerischen Bauunternehmer Daniele Longoni und Marco Chiancianesi 2013 Bimota, der Firmensitz blieb in Rimini.

Mit der Bimota BB3 wurde der Einstieg in die Superbike-WM 2014 versucht. Bimota verbündete sich dafür mit dem belgischen Alstare-Team von Francis Batta.

Zur Info: Bimota gewann 1988 mit Davide Tardozzi in Donington Park das Debüt-Rennen der Superbike-WM. Der Italiener wurde im selben Jahr WM-Dritter, Bimota hinter Honda zweitbester Hersteller!

Doch die Rückkehr in die seriennahe Weltmeisterschaft wurde ein Fiasko.

Denn Fans wie Experten rieben sich verwundert die Augen, weil Bimota zuvor nur um 100 Motorräder pro Jahr produzierte. Eintausend von einem Modell waren aber nötig, um die Homologationsauflagen für die Superbike-WM zu erfüllen!

Außerdem hatte Bimota ein wackliges Geschäftsmodell. Weil zu wenig Eigenkapital vorhanden war, wurden neue Motorräder aus dem Verkauf bereits produzierter Bikes finanziert. Stockt der Absatz, ist kein Geld vorhanden um Zulieferer wie BMW (Motoren) zu bezahlen, die Produktion steht still.

Bis zum 13. August hatte der Kleinstserienhersteller aus Rimini Zeit, um 125 Motorräder zu bauen. Schon dieses Vorhaben scheiterte, von 1000 Maschinen in zwei Jahren ganz zu schweigen. So wurde Bimota drei Meetings vor Saisonende von der Meisterschaft ausgeschlossen.

Dabei fuhren die Piloten Ayrton Badovini und Christian Iddon solide Ergebnisse ein, allerdings in der sogenannten Evo-Kategorie. Der Italiener sorgte in Donington (Lauf 2) sogar für ein Top-10-Finish. Am Ende wurden den Piloten aber alle erreichten WM-Punkte aberkannt.

Racing-Partner Alstare zog später gegen Bimota vor Gericht. Es ging um hohe Schadensersatz-Forderungen. 

Kalender Superbike-WM 2020, Stand 19. März:

28.2.–01.3. Phillip Island/Australien*
offen Assen/Niederlande
offen Imola/Italien
offen Aragón/Spanien
12.6.–14.6. Misano/Italien
03.7.–5.7. Donington Park/England
31.7.–02.8. Oschersleben/Deutschland
04.9.–06.9. Portimão/Portugal
18.9.–20.9. Catalunya/Spanien
03.10.–04.10. Magny-Cours/Frankreich
09.10–11.10. San Juan/Argentinien*
24.10.–25.10. Jerez/Spanien
offen Losail/Katar

Superbike-WM 2020, Stand nach Phillip Island:
Pos Fahrer, Motorrad Punkte
1 Alex Lowes, Kawasaki 51
2 Scott Redding, Ducati 39
3 Toprak Razgatlioglu, Yamaha 34
4 Jonathan Rea, Kawasaki 32
5 Michael van der Mark, Yamaha 31
6 Alvaro Bautista, Honda 20
7 Loris Baz, Yamaha 20
8 Chaz Davies, Ducati 19
9 Leon Haslam, Honda 17
10 Tom Sykes, BMW 17
11 Maximilian Scheib, Kawasaki 10
12 Sandro Cortese, Kawasaki 10
13 Michael Rinaldi, Ducati 7
14 Xavi Fores, Kawasaki 5
15 Eugene Laverty, BMW 5
16 Federico Caricasulo, Yamaha 4
17 Garrett Gerloff, Yamaha 2

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