Exot im SBK-Kalender: Nur ein Gastspiel auf Sizilien
In den Gründungsjahren der Superbike-WM gab es Rennstrecken im Kalender, auf denen heutige Piloten jeden Rennstart verweigern würden: Zu schnell, zu geringe Auslaufzonen und generell zu unsicher. Eine davon ist Enna-Pergusa.
Enna ist eine Kleinstadt mit etwa 27.000 Einwohnern, zentral gelegen auf Sizilien auf 970 Metern Höhe; südlich davon der Lago di Pergusa, um den 1961 eine Rennstrecke errichtet wurde – der Autodromo di Pergusa. Sicher eine ausgesprochene idyllische Lage, um Motorsport zu betreiben!
1989 zog es die Superbike-WM nach Sizilien. Die seriennahe Weltmeisterschaft war die einzige bedeutende Zweiradserie, die nach Enna-Pergusa kam. Ansonsten trauten sich Automobil-Serien auf die Piste, die mehr einem Oval gleicht.
Auf 4950 Meter sind zehn Rechts- und sechs Linkskurven verteilt, wobei die zumeist langgezogenen Kurven mit Vollgas gefahren werden können. Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag schon vor 30 Jahren bei fast 170 km/h. Damit spielt Enna-Pergusa in der Liga der Highspeed-Piste in Imola. 2019 fuhr Lauf-1-Sieger Chaz Davies (Ducati) dort einen Durchschnitt von 167 km/h.
Die Siege teilten sich 1989 Stephane Mertens (Honda) und Raymond Roche (Ducati). Nach ihrem Debüt kam die Superbike-WM nie wieder nach Enna-Pergusa.