Schnelle Superbikes: Millionen für 2 MotoGP-Sekunden
Ducati-Werksfahrer Scott Redding beendete den ersten Testtag in Barcelona mit 1:41,727 min als Schnellster, am Donnerstagmorgen um 10 Uhr führt Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) die Zeitenliste mit verblüffenden 1:40,450 min an.
Weil die Superbikes zum ersten Mal auf dem Circuit de Catalunya fahren, dienen die MotoGP-Zeiten als Referenz.
Zum Vergleich:
Schnellste Rennrunde: Jorge Lorenzo, 2018, Ducati, 1:40,021min
Rundenrekord: Jorge Lorenzo, 2018, Ducati, 1:38,680 min
Erstaunlich, wie nahe die seriennahen Superbikes (Preis zirka 150.000 Euro) an die millionenteuren Prototypen herankommen.
Fahrer wie Alvaro Bautista, Scott Redding, Eugene Laverty, Chaz Davies und Loris Baz fuhren in Barcelona schon MotoGP-Rennen, sie können Vergleiche zu ihren heutigen Superbikes ziehen.
«Was die Rundenzeit betrifft, macht zusätzliche Motorleistung gar nicht so viel aus», erklärte Baz gegenüber SPEEDWEEK.com. «In Barcelona achtet im MotoGP-Rennen jeder darauf, dass sein Hinterreifen durchhält. Ich glaube, dass hier noch nie ein MotoGP-Fahrer im Rennen eine wirklich schnelle Runde rausgequetscht hat.»
Deshalb muss man als Referenz den MotoGP-Pole-Rekord heranziehen. Und selbst der lässt sich nicht wirklich mit den SBK-Zeiten vergleichen, weil die Superbike-Piloten spezielle, weiche Qualifyer-Reifen von Pirelli zur Verfügung haben.
Doch selbst unter diesen Voraussetzungen sind nicht einmal 2 sec Unterschied ansehnlich, in Anbetracht der riesigen Kostenunterschiede der Motorräder.
«Die Superbikes verlieren auf allen Strecken 1 bis 3 sec auf die MotoGP-Zeiten», weiß Baz. «Für eine Serienmaschine ist das wirklich gut. Die letzte Sekunde ist immer sehr teuer. Überleg nur, wie viel sie Marc Marquez bezahlen, weil er eine halbe Sekunde schneller als der Rest ist. Und wie viel sie Quartararo bezahlen werden, damit er auf diesen Level kommt.»