Gebrechliche Yamaha: Die Ursachen der drei Ausfälle
In drei von sechs Rennen hatte Yamaha dieses Jahr Ausfälle zu verkraften
Wir erinnern uns noch gut an das triumphale Aufgeigen von Toprak Razgatlioglu bei seiner Yamaha-Premiere in Australien Ende Februar: Der Türke gewann auf Anhieb.
Im Sprintrennen auf Phillip Island wurde Toprak Zweiter, im zweiten Hauptrennen war er ebenfalls auf Podestkurs, als drei Runden vor Schluss plötzlich der Motor seiner R1 aussetzte: Der zuständige Mechaniker hatte zu wenig getankt!
Nach der fünfmonatigen Coronapause brauste Razgatlioglu im ersten Jerez-Rennen am vergangenen Samstag auf Platz 3, im zweiten Hauptrennen wiederholte er diesen Erfolg.
Im Sprintrennen musste er das nächste Malheur verdauen: Die Elektrik streikte, wieder null Punkte.
Aktuell liegt der 23-Jährige aus Antalya mit 66 Punkten auf dem vierten Gesamtrang, ohne die beiden Ausfälle wäre Razgatlioglu WM-Zweiter hinter Scott Redding (98, Ducati). Die Kawasaki-Asse Jonathan Rea (74) und Alex Lowes (72) haben nur wenige Punkte mehr als Razgatlioglu.
Der WM-Fünfte des Vorjahres nimmt es gelassen: «Wir haben noch viele Rennen.»
Nicht nur der Youngster wird bei Yamaha von Ausfällen heimgesucht, auch Teamkollege Michael van der Mark erwischte es im ersten Rennen in Andalusien, als blauer Rauch von einem Motorschaden kündete.
Während Razgatlioglu auch nach dem zweiten Ausfall cool blieb, machte van der Mark seinem Ärger in der Yamaha-Box deutlich Luft.
«Die Bedingungen waren extrem, die Temperaturen unglaublich hoch», meinte Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli zum Ausfall des Niederländers. «Im Windschatten stieg die Motortemperatur bis auf 130 Grad Celsius an. Wir vermuten, dass der Motorschaden mit der Hitze zusammenhängt. Wir haben kein generelles Problem mit einem Bauteil, werden das Setting für die kommenden Rennen aber etwas anpassen. An Topraks Bike wurde der Bremshebel so heiß, dass er Hitzeblasen an den Fingern bekam. Stellenweise hatten wir 45 Grad im Schatten.»