Müssen die BMW-Piloten bis 2021 auf mehr PS warten?
Geraden sind nicht Freund der BMW-Piloten
Als Dr. Markus Schramm im Mai 2018 das Zepter bei BMW Motorrad in die Hand nahm, wurde schnell die werksseitige Rückkehr mit der neuen S1000RR in die Superbike-WM beschlossen. Achtungserfolge stellten sich schnell ein: Aushängeschild Tom Sykes erreichte 2019 vier Podestplätze und eine Pole-Position. Für das erste Rennen der Saison 2020 qualifizierte sich der Engländer als Schnellster und verbesserte den Pole-Rekord auf Phillip Island.
Während das Fahrwerk des bayerischen Superbikes in höchsten Tönen gelobt wird, waren sich die BMW-Piloten auch hinsichtlich der größten Schwäche einig: Die Motorleistung.
«Ich denke, dass sich das PS-Defizit gezeigt hat», sagte Teamchef Shaun Muir nach dem Meeting in Portimão. «Wenn das behoben ist, können wir regelmäßig um Podiumsplätze kämpfen, das wissen wir.»
«In Jerez und Portimao waren wir dort, wo wir uns erwartet haben», führte der Brite nun bei WorldSBK.com weiter aus. «Wir kämpften in der Hitze und auch mit der fehlenden Motorleistung, darunter leider wir sehr. Ein wenig können wir mit der Elektronik herausholen, aber nach meiner Einschätzung hängt der Rückstand zu 75-80 Prozent mit der Motorleistung zusammen. Es ist offensichtlich, dass Motor-Upgrades fällig sind.»
Weil BMW nach Portimão in der Konzessionswertung 15 Punkte hinter Kawasaki liegt (neun wären ausreichend), darf das bayerische Werk, so wie auch Honda, alle Teile aus der Liste der Konzessionsteile austauschen. Das bedeutet, dass BMW und Honda bereits ab dem nächsten Event in Aragon am letzten August-Wochenende Motoren mit allen Konzessionsteilen zum Einsatz zu bringen dürfen
«Es ist nur die Frage, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist und wann wir glauben, dass wir einen Nutzen daraus ziehen können. Das ist der Grund, warum wir gerade warten», ließ Muir den Einsatz der leistungssteigernden Bauteile offen. «Es kann sogar bis zu den Wintertests für nächste Saison dauern. Aber effektiv fehlt uns immer noch Power, und das tut uns weh.»