Große Vorwürfe an Garrett Gerloff: BMW-Duo abgeräumt
Eugene Laverty kam nur bis zur ersten Kurve
Die Rennleitung untersuchte den Vorfall noch während das Rennen lief und kam zu dem Schluss, dass es sich um einen Rennunfall handelt.
Die BMW-Werksfahrer Tom Sykes und Eugene Laverty konnten über diese Einschätzung nur lachen; Stunden nach dem Rennen wurde deshalb eine Sitzung mit den Offiziellen angesetzt.
WM-Rookie Garrett Gerloff hatte von Startplatz 5 kommend einen sehr guten Start. «Ich machte auf alle vor mir Meter gut, sie bremsten früher und ich entschied mich für die innere Linie», erklärte der Texaner die Situation SPEEDWEEK.com. «Ich konnte nur Jonathan Rea vor mir sehen, sonst niemanden. Dann fühlte ich Druck gegen meinen Stiefel, der auch gleich wieder weg war. Als ich in der nächsten Runde an der Stelle vorbeikam, sah ich gelbe Flaggen.»
«Ich hasse es, wenn jemand stürzt», unterstrich Gerloff. «Ich fühle mich deswegen schlecht. Aber ich war auf Linie und außer Jonathan war niemand vor mir. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich zwangsläufig etwas falsch gemacht habe. Was ich in den TV-Aufnahmen gesehen habe, ist, was mir passiert ist. Ich war auf der richtigen Linie und Tom hatte Kontakt mit mir. Als ich den Druck am Stiefel spürte war das nicht, weil ich auf einmal nach außen fuhr, ich fühlte mich auf der Innenlinie wohl. Ich kann mir vorstellen, was die anderen jetzt sagen. Und ich hasse es, in so etwas verwickelt zu sein. Es ist immer am besten, wenn es keinen Kontakt gibt, wir ein sauberes Rennen haben und die Karten so Fallen, wie sie es tun. Es tut mir leid für die beiden.»
Polesetter Eugene Laverty schilderte den Vorfall gänzlich anders. «Ich sah den Crash kommen, zwei Sekunden bevor er passierte», hielt der Nordire fest. «Deshalb war ich so wütend auf Gerloff. Ich konnte ihn peripher links sehen und fragte mich, was er da macht. Das ist eine 90-Grad-Kurve, da kannst du nicht einfach innen reinfahren. Als ich ihn kommen sah, wusste ich, dass es krachen würde. Also ließ ich die Bremse los und blieb viel schneller als gewollt auf der Außenlinie, um dem Crash zu entkommen. Dann hörte ich schon den Krach und spürte den Schlag an meinem Hinterrad.»
«Die Kameraperspektiven täuschen oft», weiß der Vizeweltmeister von 2013. «Zuerst sah es so aus, als wäre ich vor den beiden gewesen, ich war aber hinter Tom und neben Gerloff, nur weiter außen. Gerloff war auf einer wirklich miesen Linie, so ein Fehler in der ersten Kurve ist unverzeihlich.»
Die Behauptung von Gerloff, er wäre auf seiner Linie geblieben, entkräftete Laverty: «Das ist nicht seine Linie. Ich war auf der Ideallinie, ich kam von Pole. An dieser Stelle kannst du nicht versuchen, innen zu überholen. Weil die anderen auf der Ideallinie von außen kommen. Er fuhr das ganze Wochenende genau einmal auf dieser Linie, in Runde 1. Wenn du von Startplatz 5 kommst, dann musst du etwas nach außen fahren, um die Kurve für dich zu öffnen. Er steuerte einfach auf den Scheitelpunkt zu – keine Ahnung, was er dachte, was dort passieren würde. Das war dumm. Und er hat sich nicht entschuldigt. Was ist los mit den Menschen heute, dass sie sich nicht mehr entschuldigen? Das war kein Rennunfall, er kam im falschen Winkel daher. Wir erleben schon das ganze Jahr, dass er außer Kontrolle ist, er muss bestraft werden. Er muss seine Lektion lernen, sonst wird dieser Junge den gleichen Mist wieder machen.»
Gerloff zeigte anschließend bis zur sechsten Runde ein starkes Rennen und kämpfte mit Jonathan Rea (Kawasaki) und Loris Baz (Ten Kate Yamaha) um die Führung. Dann wurde er auf Platz 3 liegend nach einem Highsider von seiner Yamaha R1 katapultiert, was ihn den zweiten Podestplatz nach Catalunya vor zwei Wochen kostete.
Ergebnis Superbike-WM, Magny-Cours, Lauf 1 | |||
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Pos | Fahrer | Motorrad | Zeit/Diff |
1. | Jonathan Rea | Kawasaki | 38:13,222 min |
2. | Loris Baz | Yamaha | + 3,342 sec |
3. | Alex Lowes | Kawasaki | + 9,707 |
4. | Chaz Davies | Ducati | + 14,045 |
5. | Scott Redding | Ducati | + 16,427 |
6. | Toprak Razgatlioglu | Yamaha | + 16,976 |
7. | Michael Rinaldi | Ducati | + 23,253 |
8. | Xavi Fores | Kawasaki | + 27,173 |
9. | Michael van der Mark | Yamaha | + 28,706 |
10. | Leandro Mercado | Ducati | + 32,034 |
11. | Federico Caricasulo | Yamaha | + 37,928 |
12. | Alvaro Bautista | Honda | + 46,009 |
13. | Sylvain Barrier | Ducati | + 46,371 |
14. | Valentin Debise | Kawasaki | > 1 min |
15. | Xavier Pinsach | Kawasaki | > 1 min |
16. | Samuele Cavalieri | Ducati | > 1 min |
17. | Takumi Takahashi | Honda | > 1 min |
Out | Leon Haslam | Honda | |
Out | Garrett Gerloff | Yamaha | |
Out | Tom Sykes | BMW | |
Out | Eugene Laverty | BMW |
Stand Superbike-WM nach Lauf 1 in Magny-Cours | |||
---|---|---|---|
Pos | Fahrer | Motorrad | Punkte |
1. | Jonathan Rea | Kawasaki | 315 |
2. | Scott Redding | Ducati | 250 |
3. | Chaz Davies | Ducati | 201 |
4. | Michael van der Mark | Yamaha | 185 |
5. | Toprak Razgatlioglu | Yamaha | 167 |
6. | Alex Lowes | Kawasaki | 161 |
7. | Michael Rinaldi | Ducati | 153 |
8. | Loris Baz | Yamaha | 111 |
9. | Álvaro Bautista | Honda | 98 |
10. | Leon Haslam | Honda | 88 |
11. | Tom Sykes | BMW | 70 |
12. | Garrett Gerloff | Yamaha | 68 |
13. | Federico Caricasulo | Yamaha | 46 |
14. | Eugene Laverty | BMW | 45 |
15. | Xavi Fores | Kawasaki | 45 |
16. | Marco Melandri | Ducati | 23 |
17. | Leandro Mercado | Ducati | 18 |
18. | Sandro Cortese | Kawasaki | 14 |
19. | Maximilian Scheib | Kawasaki | 11 |
20. | Jonas Folger | Yamaha | 9 |
21. | Sylvain Barrier | Ducati | 8 |
22. | Christophe Ponsson | Aprilia | 4 |
23. | Roman Ramos | Kawasaki | 4 |
24. | Matteo Ferrari | Ducati | 4 |
25. | Takumi Takahashi | Honda | 4 |
26. | Lorenzo Zanetti | Ducati | 3 |
27. | Valentin Debise | Kawasaki | 2 |
28. | Xavier Pinsach | Kawasaki | 1 |