Biaggi wollte zeigen, wer der Chef ist
Laverty gibt auf dem Superbike eine gute Figur ab
Die Leistung des 23-Jährigen auf der Yamaha R1 ist nach dem Aufstieg aus der Supersport-Klasse (Vizeweltmeister 2010) beeindruckend. Im Interview in SPEEDWEEK gab er nun zu, dass bei seinem dritten Test auf dem 220 PS starken Superbike eine noch schnellere Rundenzeit möglich gewesen wäre. Das launische Wetter in Australien gegen Ende des Tests machte dem Iren aber einen Strich durch die Rechnung.
«Während des dreitägigen Tests arbeiteten wir sehr viel am Set-up und an der Performance über die Renndistanz. Dabei war ich meistens sehr reifenschonend unterwegs. Am Kurvenausgang stellte ich das Motorrad möglichst bald wieder auf, um auf der Lauffläche des Reifens zu fahren. In den letzten Runden versuchte ich dann vermehrt, die Flanken des Reifens zu nutzen, um auf eine schnelle Rundenzeit zu kommen. Als ich zu Lukey Heights kam, zog ein kleiner Wirbelsturm auf, und ich spürte ein paar Regentropfen. Daraufhin nahm ich etwas Gas heraus. Aus dem Data-Recording war herauszulesen, dass ich dabei 0,3 sec verlor und eine Rundenzeit von 1:31,5 min möglich gewesen wäre.»
Zum Vergleich: Die Pole-Zeit von [*Person Leon Haslam*] 2010 (Suzuki) war 1:31,229 min. Die schnellste Rennrunde 1:32,193 min.
Amüsant war eine Episode am ersten Testtag. Laverty fuhr einige Runden gemeinsam mit Biaggi. Doch es war nicht der Weltmeister, der zeigte, wo es langgeht. Laverty: «Biaggi war erst ein paar Runden gefahren, und er war in seiner Einführungsrunde, als ich ihn einholte. Einmal setzte sich Biaggi am Ende der Geraden neben mich – ich glaube, er wollte mir zeigen, wer der Chef ist! Ich habe mich gewehrt und blieb vor ihm. Noch einmal würde ich das aber nicht so machen. Nächstes Mal lasse ich mich überholen, fahre hinter ihm her und schaue mir an, an welchen Stellen er stark ist.»