Pedercini und Cresson uneins: Wann macht testen Sinn?
Loris Cresson wollte auch bei Regen fahren - Absage vom Team
Nur zehn Tage darf ein Pilot der Superbike-WM mit seinem Einsatzmotorrad testen, diese Einschränkung gilt auch für einen Rookie. Und weil es beim Jerez-Test am Mittwoch und Donnerstag dieser Woche nass oder zumindest feucht war, schickte kein Team seine Fahrer auf die Piste.
Dass der Aufwand umsonst war, ist besonders für die weit angereisten Teams ärgerlich. Im Fall von Pedercini Kawasaki trifft es auch noch ein Team, das finanziell nicht auf Rosen gebettet ist.
«Die zwei Tage waren für uns alle frustrierend», brachte es Teammanager Lucio Pedercini auf den Punkt. «Ich weiß, dass Loris unbedingt fahren wollte, aber am Ende hat uns das Wetter aufgehalten. Wir warteten bis zum letzten Moment und hofften, dass sich die Bedingungen verbessern, aber am Ende war es nicht möglich. Die Strecke war feucht und nicht vollständig trocken. Wie würde Loris davon profitieren, wenn er unter nicht perfekten Bedingungen fährt? Es war sinnlos, zwei Testtage zu verschwenden.»
Loris Cresson dockte beim Saisonfinale 2020 in Estoril als Ersatz für den verletzten Sandro Cortese bei Pedercini an. Seine Sponsoren ermöglichen dem früheren Supersport-Piloten in diesem Jahr die komplette Saison im italienischen Team.
«Ich habe wirklich keine Worte. Wir haben an beiden Tagen darauf gewartet, dass die Strecke trocknet – aber es ist nie passiert», ärgerte sich der Belgier. «Der Regen kam, die Sonne kam, der Regen kam wieder. Die Strecke war nie annähernd nützlich in Bezug auf das, was wir testen und erreichen mussten, sodass ich am Ende nie fahren durfte. Es ist nicht schön, das Jahr so zu beginnen, aber es ist so und war für alle gleich. Ich bin nur enttäuscht, dass ich zwei Tage in der Box und im Fitnessstudio des Hotels verbracht habe.»
Während Kawasaki und Honda ihren Test in Jerez kurzerhand auf den 27./28. Januar verschoben haben, reiste das Pedercini-Team aus Spanien ab in Richtung Italien.
«Ich muss etwas länger warten, wahrscheinlich bis Anfang März in Portugal», grummelte Cresson, der sich nun wohl auch ein Serienmotorrad zulegen wird. «Vielleicht kann ich bald mit einem Superstock-Bike auf die Rennstrecke gehen, um wenigstens ein paar Runden zu drehen, ohne mein Test-Kontingent zu belasten.»