Dorna-Test? Wer was bezahlt, macht den Unterschied
Ab Ende März ist auf dem Catalunya-Circuit der größte Wintertest
Für gewöhnlich beginnen die Superbike- und Supersport-WM am letzten Februar-Wochenende auf Phillip Island, am Montag und Dienstag davor sind in Südaustralien jeweils die offiziellen Testfahrten von Promoter Dorna.
Wegen der grassierenden Lungenkrankheit Covid-19 wird die Weltmeisterschaft 2021 erst Ende Mai im MotorLand Aragón in Spanien beginnen. Der einzige große gemeinsame Wintertest ist auf die Woche vor Ostern angesetzt, dann üben alle drei WM-Klassen auf dem Circuit de Catalunya in Montmeló bei Barcelona.
Das SBK-Fahrerlager spricht von einem «Dorna-Test», in Wirklichkeit handelt es sich um einen Privattest, der von der spanischen Sportagentur aber unterstützt wird.
«Wir stellen die Reifen von Pirelli, haben mit der Organisation des Tests aber nichts zu tun», erklärte SBK Executive Director Gregorio Lavilla gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir möchten den Test nutzen, um PR-Material zu sammeln, um die Werbetrommel für die Meisterschaft zu rühren.»
Dann erklärte der Spanier den Unterschied zwischen einem Dorna-Test und einem von der Dorna unterstützten Test. «Ein offizieller Test wird von der Dorna organisiert, inklusive Zeitnahme und Streckenposten. Und alles ist unter dem Schirm der FIM. So einen Test veranstalten wir ausschließlich in Australien, das ist vertraglich so festgelegt. Bei einem von uns unterstützten Test wird alles vom veranstaltenden Team organisiert, das ist dann auch für alles verantwortlich. Wir stellen lediglich die Gratis-Reifen.»
Der Catalunya-Test wird von Gemocat ausgerichtet, dem lokalen Promoter des SBK-Events in Barcelona. Gefahren wird vom 29. März bis 1. April: Am Montag und Dienstag sind die beiden Supersport-Klassen eingeplant, am Mittwoch und Donnerstag die Superbikes.
Während die Teilnahme an einem Dorna-Test für die Teams kostenlos ist, müssen sie bei einem Privattest für die Streckennutzung bezahlen. Seit diesem Winter dürfen Teams aus der Superbike-WM eine Strecke vor dem betreffenden WM-Event nicht mehr exklusiv mieten, sie müssen einen solchen Test auch allen Mitbewerbern zugänglich machen – und das zu einer reellen Gebühr.