Anthony Gobert verschollen: Bruder bittet um Hilfe
Ein Bild aus besseren Tagen: Anthony Gobert in der Superbike-WM 1996
Zwischen 1994 bis 2000 eroberte Anthony Gobert in der Superbike-WM 16 Podestplätze, darunter acht Laufsiege. Seine beste Saison erlebte der Draufgänger 1995, als er mit zwei Siegen hinter Carl Fogarty, Troy Corser und Aaron Slight WM-Vierter wurde. Alkohol und Drogen verhinderten größere Erfolge – am Talent mangelte es ihm nicht.
1997 fiel Gobert, damals im 500-ccm-Werksteam von Suzuki, mit einem positiven Drogen-Test negativ auf. Von der Sucht kam er nie los. Immer wieder verfiel er Alkohol und Drogen, zum Beispiel 2004 in der US-Meisterschaft. Der endgültige Absturz geschah im selben Jahr, als seine langjährige Freundin Suni Dixon bei einem Verkehrsunfall tödlich verletzt wurde. 2006 gab der frühere Top-Pilot zu, heroinsüchtig zu sein.
Seitdem hatte nur noch sein Bruder Aaron sporadisch Kontakt zum mittlerweile 45-Jährigen, zuletzt aber nicht einmal er. Seinen jüngsten Schilderungen kann man entnehmen, dass Anthony ganz unten angekommen ist.
«Als ich ihn das letzte Mal sah, saß er in einer Gefängniszelle und erfuhr vom Tod unseres Vaters. Die Beerdigung hat er verpasst», erzählte der fünf Jahre jüngere Aaron. «Ich weiß nicht, was ich seinen vielen Fans sagen soll – ich habe keine Antworten. Es ist nicht in Ordnung, dass man nicht weiß wo er ist, wie es ihm geht und ob er Hilfe benötigt. Ich will das ändern.»
Aaron steht nach einem jahrelangen Rechtsstreit finanziell selbst vor dem Nichts. Um Anthony helfen zu können, startete er ein Crowd-Funding zu Gunsten seines Bruders.
«Ich werde zu Unrecht beschuldigt und kämpfe mich ins Leben zurück. Ich will Anthony finden; ich weiß, wie er tickt. Ich weiß, was zu tun ist, aber ich brauche Unterstützung. Ein Tag an der Goldküste wird reichen», glaubt Aaron Gobert. «Mit Unterstützung werde ich ihm ein Telefon und einen sicheren Schlafplatz besorgen. Nachdem er vor einiger Zeit zusammengeschlagen wurde, benötigte er zwei Hüft-Prothesen. Ich weiß nicht, worauf ich mich einlasse, aber es muss getan werden.»