Razgatlioglu und Gerloff: Aufstieg der Yamaha-Stars
Garrett Gerloff und Toprak Razgatlioglu: Auch Yamahas Zukunft?
Toprak Razgatlioglu gewann zuletzt in Donington Park mit seiner Yamaha R1 beide Superbike-WM-Läufe und übernahm sogar die Gesamtwertung von Rekordmeister Jonathan Rea (Kawasaki). Der junge Türke verlängerte außerdem seinen Vertrag bei den Japanern um weitere zwei Jahre und lehnte sogar mögliche MotoGP-Angebote ab. Zielstrebig wie kaum ein anderer hat der 24-Jährige den WM-Titel in der Superbike-Klasse im Visier.
Sylvain Guintoli, Superbike-Weltmeister 2014 mit Aprilia und der letzte Champion vor Jonathan Reas unglaublicher Siegesserie, ist vom Talent des Yamaha-Stars überzeugt. «Toprak beeindruckt mich in diesem Jahr sehr, aber es hat mich nicht überrascht, denn schon als er noch für Kawasaki gefahren ist, hatte er das Feuer in sich», sagte der Franzose, der 2021 für Suzuki in der Endurance-WM unterwegs ist. «Er wird sicherlich ein ernsthafter Kandidat auf den Titel sein, doch ob er sich am Ende durchsetzen kann, dass weiß ich nicht. Im Nassen ist Toprak nicht so stark wie Jonathan.»
Guintoli weiter: «Toprak hat jedoch seinen Vertrag für die Superbike-WM um zwei Jahre verlängert, er konzentriert sich auf seine Aufgabe und möchte diesen Titel unbedingt. Ich hoffe, dass er Johnny einige Probleme bereiten wird, denn das macht die Rennen für uns alle interessanter.»
Neben Razgatlioglu gibt es bei Yamaha einen weiteren Fahrer, der für Gesprächsstoff sorgt. Garrett Gerloff wechselte nach 2019 aus der MotoAmerica-Superbike in die Weltmeisterschaft und seine Lernkurve ist enorm. Gemeinsam mit GRT-Yamaha sorgt er regelmäßig für starke Resultate.
Der frühere Superbike-WM-Pilot Neil Hodgson ist überzeugt davon, dass der US-Amerikaner noch viel mehr zu bieten hat, als man bisher zu sehen bekam. «Ich finde Gerloff stark. Wir haben nicht viel über Garrett gewusst, als er letztes Jahr in die WM kam, doch wir alle haben gesehen, wie beeindruckend er unterwegs war und dass er einen guten Job gemacht hat», sagte der 47-Jährige.
Der Engländer betonte anschließend: «Ich glaubte, dass es sein Level ist, doch in der aktuellen Saison steigert er sich von Rennen zu Rennen. Er war das erste Mal in Donington Park und war gleich extrem schnell und die Strecke ist unglaublich schnell und technisch anspruchsvoll.»