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Petrucci mit Aruba Ducati: Zeit arbeitete gegen ihn

Von Ivo Schützbach
Ducati zog für sein Werksteam in der Superbike-WM 2022 drei Fahrer in Betracht: Scott Redding, Alvaro Bautista und Danilo Petrucci. Aruba-Eigentümer Stefano Cecconi erklärte SPEEDWEEK.com die Hintergründe.

Für 2022 steht fest: Michael Rinaldi und Alvaro Bautista bilden das Aruba-Ducati-Werksteam, Scott Redding wechselt zu BMW und wird dort an der Seite von Michael van der Mark fahren.

Und Danilo Petrucci, der seinen MotoGP-Platz bei Tech 3 KTM nach dieser Saison verliert und keine Optionen mehr in der Königsklasse hat, muss sich anderweitig orientieren. KTM-Chef Stefan Pierer hat ihm ein Angebot für die Rallye Dakar 2022 unterbreitet, er soll für das österreichische Werk auch als Botschafter in Italien die Werbetrommel rühren.

Der Offroad-begeisterte Petrucci, MotoGP-WM-Sechster 2019, ist kein Neuling im Motorrad-Rallye-Sport. Er hat im Vorjahr in Italien bei seinem Debüt die erste Wertungsprüfung der über drei Tage angesetzten «Rally Sandalion» auf einer Husqvarna 450 gewonnen. Dieser Wettbewerb zählte zur Italienischen Rallye-Meisterschaft sowie der Italienischen Meisterschaft im «Raid TT».

Aber Petrucci kann bei KTM vorläufig nicht zusagen, der Ende Oktober 31-Jährige und sein Manager Alberto Vergani schauen sich nach einem Platz in der Superbike-WM um. Die Kundenteams Barni, Go Eleven und Motocorsa haben für 2022 noch keinen Fahrer unter Vertrag, dort bekommt Petrucci aber weder die technische Unterstützung noch ein Salär, wie er es sich wünscht.

Weshalb er den lukrativen Platz im Werksteam nicht bekam, erzählte Aruba-Chef Stefano Cecconi SPEEDWEEK.com im Exklusiv-Interview.

«Wir fragten uns, welche Optionen wir für nächstes Jahr haben», so Cecconi. «Eine Möglichkeit war, Scott mit einem neuen Vertrag auszustatten. Wir waren in Kontakt mit Alvaro und wussten, dass er Interesse hat, eventuell zurückzukommen. Ich tauschte mit Vergani einige Textnachrichten darüber aus, wie die Zukunft von Petrucci aussieht. Er sagte mir damals, dass er es noch nicht wisse, seine Situation war komplex. Ich sagte ihm, dass wir möglicherweise einen Platz für Danilo hätten, und er sagte mir, dass wir ihn weiterhin in Betracht ziehen sollen. Vergani sagte mir, dass er wisse, dass Danilo in der Vergangenheit gesagt habe, die Superbike-WM wäre für ihn nicht interessant. Das sagte er aber nur, weil er alles unternehmen wollte, um bei KTM oder in MotoGP zu bleiben. Wenn es in MotoGP für Danilo aber keinen Platz gäbe, dann wäre Superbike seine beste Option, so Vergani.»

«Ich sagte Vergani, dass wir darüber reden können», hielt Cecconi fest. «Weiter kamen wir aber nicht. Er war einer der Namen auf der Liste, wir entschieden uns zu schauen, einen Vertrag mit Alvaro hinzubekommen. Mit Vergani haben wir nicht mal richtig über Geld gesprochen. Ich bin konservativ und gehe die Dinge normalerweise nicht von hinten an. Ich sage nicht, dass ich diesen und jenen Fahrer möchte und ihm dafür Betrag X biete. Nein. Ich frage, ob ein Fahrer verfügbar ist, und falls ja, was er verlangt. So läuft das ja auch, wenn ich in einen Laden gehe und etwas einkaufen möchte – nicht anders herum. Mit Danilo kam es nie zu dieser Frage, weil er nicht sicher war, ob er verfügbar sein werde. Damals hatte er von KTM noch keine eindeutige Aussage, dass es für ihn in MotoGP nicht weitergeht. Er wartete auf eine KTM-Antwort, bevor er in Verhandlungen mit uns treten konnte. Danilo war eine Option für uns – als er aber verfügbar war, war das Thema bereits erledigt.»

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