Alex Lowes: Wo er die Probleme der Kawasaki sieht
Alex Lowes sieht die Reifen als Faktor für die teilweise schwache Performance
Nach dem Saisonstart in Aragon gelangen Alex Lowes nur noch zwei Podestplätze in der laufenden Superbike-WM-Saison und in der Gesamtwertung liegt der Kawasaki-Pilot auf Platz 5 weit abgeschlagen von den Top-3. Doch nicht nur Lowes hat Probleme mit seinem Bike, auch Rekordchampion Jonathan Rea erlebt in diesem Jahr keine einfache Saison. Die Gründe dafür, dass die Kawasaki in diesem Jahr nicht das schnellste Motorrad ist, findet Lowes auf Anhieb.
Sieht der 31-Jährige beim diesjährigen Modell einen Vorteil gegenüber der letztjährigen ZX-10RR? «Unser Motorrad macht alles ganz gut, aber wir haben in keinem Bereich einen großen Schritt gemacht. Als ich noch auf anderen Motorrädern unterwegs war, war die Kawasaki immer eines der schnellsten Bikes, aber in den letzten Jahren ist das nicht mehr so», erklärte er im Interview mit SPEEDWEEK.com. «Mit den neuen Maschinen von Ducati, BMW und Honda wurde es für uns schwieriger, denn alle haben ihren Top-Speed verbessert. Die Yamaha ist da noch sehr ähnlich zur Kawasaki.»
Das Hauptproblem sieht der Kawasaki-Fahrer in den Reifen: «In diesem Jahr benutzen wir weichere Reifen als jemals zuvor. Hauptsächlich fahren wir mit dem SCX-Reifen, der deutlich weicher ist als jeder andere Reifen und seine Performance ist sehr konstant, er lässt kaum nach. Für Bikes, die ihre Stärke im Turning haben, bringt er durch den speziellen Grip einen großen Vorteil, doch Kawasaki ist in diesem Bereich nicht ganz vorne», sagte Lowes und betonte anschließend: «In der Vergangenheit baute der Reifen nach einigen Runden deutlich ab, jetzt kannst du mit einem flüssigen Supersport-Stil über eine gesamte Renndistanz kommen, ohne dass du an Performance verlierst.»
«Mit der Kawasaki musst du stark auf der Bremse sein und anschließend stabil aus der Kurve herausbeschleunigen, wenn man nun viel Haftung hat, ist es sehr hart für uns, eine Lösung in der Kurvenmitte zu finden. Momentan arbeiten wir hauptsächlich an einem Weg, um in diesem Bereich vorwärtszukommen», berichtete Lowes, der am Wochenende in Barcelona erneut auf dem Podium landen möchte.
«Vor ein paar Jahren gab es nur die Mischungen SC0 und den SC1», fügte der Engländer hinzu. «Doch seitdem sind die Reifen deutlich stabiler und weicher geworden. Ich habe einige Probleme mit der Front, Jonathan kommt etwas besser damit klar. Wir haben ähnliche Baustellen, aber er hat mehr Erfahrung als ich.»