Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Wie Isaac Vinales (27) den Tod von Dean verarbeitete

Von Kay Hettich
Isaac Vinales ist der Cousin des in Jerez tödlich verunglückten Dean Vinales. In bewegenden Worten schildert der Superbike-Pilot, wie er das Drama erlebt hat.

Den meisten Beobachtern war schnell klar, dass in der letzten Runde im ersten Rennen der Supersport-WM 300 in Jerez etwas sehr Schlimmes passiert war. Yamaha-Pilot Dean Vinales kollidierte mit weiteren Piloten und verstarb noch an der Unfallstelle. Zu diesem Zeitpunkt saß Isaac Vinales im Truck seines Superbike-Teams Orelac VerdNatura Kawasaki und bereitete sich auf sein eigenes Rennen vor.

Dann bekam er auf seinem Smartphone eine Nachricht von der Mutter des Verstorbenen.

«Sie fragte ‹wie geht es Dean, wir wissen nichts›. Im nächsten Moment kam eine weitere von meiner Cousine, die dasselbe fragte», schilderte der 27-Jährige gegenüber Marca.com. «Ich ging zur Box, sah die roten Flaggen, und dass Dean involviert war. Ich rannte zurück zum Truck und dort sagte man mir, ich soll zum Medical Center gehen, dort seien meine Onkel. Sie weinten. Sie waren vorher an der Stelle, wo es passierte – und sie hörten nicht auf zu weinen.»

Der 15-jährige Teenager fuhr im Team von Angel Vinales, dem Vater von MotoGP-Pilot Maverick.

«Wir waren zu dritt vor Ort: Deans Opa, Mavericks Vater und ich. Die Eltern von Dean und Maverick nahmen dann ein Flugzeug und waren drei Stunden später an der Rennstrecke», sagte Isaac weiter. «Dieser Samstag, der Sonntag und der Montag waren die härtesten Tage meines Lebens. Mit Abstand! In solchen Momenten merkt man erst, dass wir sonst über unsinnige Dinge sauer sind, uns beschweren oder Sinnloses tun. Wir schickten den Großvater am Sonntag nach Hause, alle anderen blieben an der Rennstrecke. Ich war tausendmal lieber bei der Familie, als mein Rennen zu fahren.»

Der Kawasaki-Pilot kehrte eine Woche später in Portimão auf seine ZX-10RR zurück und fuhr auch auf dem Motorrad seines Cousins eine Ehrenrunde.

«Er hätte es gewollt. Und ich musste alles aus meinem Kopf bekommen, je früher, desto besser», argumentierte Vinales seine Teilnahme. «Im ersten Training war ich nicht bei der Sache, auch im ersten Rennen nicht. Nachdem ich die Ehrenrunde gefahren war, brach ich zusammen und hatte danach ein sehr schlechtes Rennen. Mir fehlte die Konzentration. Ich bin mir nicht sicher, wer die Idee zur Ehrenrunde hatte – der Opa oder die Dorna. Ich wollte alle Sachen von Dean tragen, aber die Dorna erlaubte das nicht. Am Ende fuhr ich mit seiner Lederkombi, Handschuhe und Stiefel, aber meinem Helm.»


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