MotoGP: Marc Marquez ist der Sturzkönig

Oliver König fix in SBK: Tschechischer Verband hilft

Von Ivo Schützbach
Oliver König (Mitte) bei der Vertragsunterzeichnung

Oliver König (Mitte) bei der Vertragsunterzeichnung

Als erster Fahrer steigt der bald 20-jährige Oliver König aus Prag von der Supersport-300-Klasse direkt in die Superbike-WM auf. Der Tscheche hat einen Vertrag mit dem Team Orelac VerdNatura Kawasaki unterschrieben.

Leon Haslam stieg für 2001 direkt von der 125er-WM in die 500er-Klasse auf. Und 2015 wagte Jack Miller den Riesenschritt aus Moto3 direkt in MotoGP.

Oliver König ist der nächste Fahrer, der die mittlere Kategorie überspringt.

2019, 2020 und 2021 startete der am 18. März 20-Jährige in der Supersport-300-WM, Rang 3 in Most im Vorjahr ist sein bestes Resultat. Fünfmal schaffte der Prager ein einstelliges Ergebnis, in der Gesamtwertung belegte er die Ränge 28, 31 und 11.

Angesichts dieser Vita fragen sich Fans wie Experten, ob es für ihn sinnvoll ist, direkt in die Superbike-WM aufzusteigen. Zwar sammelte König erste Erfahrungen mit dem großen Motorrad bei der Endurance-WM in Most, dem Alpe Adria Cup sowie bei seinem Superbike-WM-Debüt mit Pedercini Kawasaki in Indonesien, Bäume riss er dabei aber keine aus.

König hatte vorab keine Testfahrten und zeigte angesichts dessen erstaunliche Steigerungen. Ob die noch knapp drei Monate bis zum WM-Auftakt in Aragonien (8.–10. April) reichen werden, seine zirka 3 Sekunden Rückstand zur Spitze auf ein annehmbares Maß zu reduzieren, wird sich zeigen.

Am Donnerstag um 10 Uhr gab König in der Goldenen Stadt Prag eine Pressekonferenz und bestätigte, wie von SPEEDWEEK.com vorab berichtet, die Zusammenarbeit mit Orelac VerdNatura Kawasaki für die kommende Saison. Im spanischen Team nimmt er den Platz von Isaac Vinales ein, dessen sportliche Zukunft ungewiss ist. Als Teamkollege bekommt König den Italiener Raffaele De Rosa, der weiterhin in der Supersport-WM fahren wird.

Königs Aufstieg in die Superbike-WM wurde nur möglich, weil er die Unterstützung des tschechischen Verbands ACCR genießt. Wie genau diese aussieht, wollte Präsident Jan Stovicek während der Pressekonferenz nicht verraten. Der ACCR hat auch dafür gesorgt, dass Filip Salac einen Startplatz in der Moto2-WM bekommt.

Von solchem Support können die deutschen Motorrad-Rennfahrer nur träumen, der DMSB hat in den vergangenen Jahrzehnten in der Nachwuchsförderung überwiegend mit Dilettantismus für Schlagzeilen gesorgt.

Oliver König wird mit 20 Jahren der Jüngste in der Startaufstellung der Superbike-WM 2022 sein, er ist erst der fünfte tschechische Fixstarter. Zuletzt sahen wir 2018 Ondrej Jezek im Team Guandalini Yamaha, der die damalige Saison aber vorzeitig nach seinen Heimrennen in Brünn beendete.

Die meisten Starts tschechischer Fahrer:
Jakub Smrz, 158 Rennen
Jiri Mrkyvka 133
Ondrej Jezek 38
Karel Abraham 24
Jiri Drazdak 17

Die meisten Punkte:
Jakub Smrz 684,5
Karel Abraham 33
Ondrej Jezek 24
Jiri Mrkyvka 23
Karel Hanika 5

Team- und Fahrerliste Superbike-WM 2022:

Aruba.it Ducati: Michael Rinaldi (I), Alvaro Bautista (E)

Barni Spark Ducati: Luca Bernardi (I)

Motocorsa Ducati: Axel Bassani (I)

Go Eleven Ducati: Philipp Öttl (D)

Honda Racing Corporation: Iker Lecuona (E), Xavier Vierge (E)

MIE Honda: Tati Mercado (RA), Hafizh Syahrin (MAL)

BMW Motorrad: Michael van der Mark (NL), Scott Redding (GB)

Bonovo action BMW: Eugene Laverty (IRL), Loris Baz (F)

Kawasaki Racing Team: Jonathan Rea (GB), Alex Lowes (GB)

Puccetti Kawasaki: Lucas Mahias (F)

Orelac VerdNatura Kawasaki: Oliver König (CZ)

Outdo Pedercini Kawasaki: Loris Cresson (B), Haslam? Sykes?

Pata Yamaha: Toprak Razgatlioglu (TR), Andrea Locatelli (I)

GRT Yamaha: Kohta Nozane (J), Garrett Gerloff (USA)

Gil Motor Sport Yamaha: Christophe Ponsson (F)


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