Exklusiv: Scott Redding spricht erstmals über BMW
Scott Redding: Das erste Bild in BMW-Bekleidung
Weil Scott Reddings Ducati-Vertrag bis 31. Dezember 2021 lief, durfte er nach seinen ersten beiden und bislang einzigen BMW-Tests im Dezember in Estoril und Jerez weder etwas über die M1000RR noch seinen neuen Arbeitgeber erzählen.
Anschließend war der 12-fache Laufsieger in den USA im Urlaub, SPEEDWEEK.com bekam nach seiner Rückkehr nach Europa das erste Interview.
BMW hat sein Engagement in der Superbike-WM seit der werksseitigen Rückkehr 2019 konsequent ausgeweitet. Nach der damals neuen S1000RR kam für 2021 die M1000RR, dieses Jahr sehen wir mit Shaun Muir Racing und Bonovo action erstmals zwei gleichberechtigte Werksteams. Mit Michael van der Mark und Scott Redding bei SMR sowie Eugene Laverty und Loris Baz bei Bonovo hat BMW ein starkes Quartett in der Startaufstellung.
«Mein erster Eindruck von der BMW war, dass das Motorrad gänzlich anders ist», erzählte Redding nach zwei Jahren mit dem Ducati-V4-Motor. «Der Motor ist ganz anders, was für mich eine große Sache ist. Ich bin seit meiner Moto2-Zeit keinen Reihenvierzylinder mehr gefahren. Aber ich fühlte mich recht gut und versuchte herauszufinden, wie ich dieses Motorrad fahren muss. Es gab nur ein paar Kleinigkeiten, die ich geändert haben wollte, damit ich mich auf dem Bike wohler fühle.»
Der 29-Jährige hatte seine Jungfernfahrt in Estoril mit der 2021-Version der M1000RR, für Jerez bekam er bereits das diesjährige Bike mit diversen Neuerungen.
«Bei diesen Tests ging es für mich nur darum, mich auf dem Bike wohler zu fühlen», unterstrich Redding. «Das Team leistete in den paar Tagen dazwischen sehr gute Arbeit, um neue Teile für mich zu herzustellen. Das Motorrad hat Potenzial, das ich bislang wegen meines Fahrstils noch nicht komplett nützen kann. Es war gut, dass ich so früh wie möglich getestet habe, bis zum nächsten Test gibt es einiges zu erledigen.»
Der Vizeweltmeister von 2020 verzichtete in Jerez auf Vergleichstests zwischen den M1000RR von 2021 und 2022, «das Bike ist ja nicht komplett anders», betonte Scott. «Und ich hatte auf dem alten Bike schon zwei Tage. Ich konnte die Vorteile des neuen Bikes gleich spüren, es hat keine Nachteile. Deshalb machte es keinen Sinn, auf die alte Maschine zurückzugehen. Das Bike war etwa bei 80 Prozent. Wir hatten viel zu testen und mussten uns die neuen Sachen teilen. Deshalb hatten wir nie das komplette Paket zur Verfügung, das bekommen wir für den nächsten Test. Damit können wir dann arbeiten.»
Die Superbike-WM 2022 beginnt am Wochenende 8.–10. April in Aragon. Bis dahin hat BMW weitere sechs Testtage angesetzt: Zwei Mitte März in Misano, zwei Ende März in Barcelona und die zwei des Dorna-Tests am Montag und Dienstag vor dem ersten Rennen.