SBK-Legende Troy Bayliss: «Ich hatte eine gute Zeit»
Troy Bayliss war auch unter seinen Kollegen beliebt
Der Unfall von Carl Fogarty im zweiten Superbike-Lauf auf Phillip Island 2000 sorgte für den plötzlichen Wechsel von Troy Bayliss in die seriennahe Weltmeisterschaft. Eigentlich sollte der Australier für Ducati in den USA die AMA Superbike gewinnen, wurde dann aber nach Europa abkommandiert. Mit 52 Laufsiegen und drei WM-Titel wurde Bayliss einer der erfolgreichsten Superbike-Piloten – einer der beliebtesten sowieso.
«Als ich 2000 in die Superbike-WM kam, war das etwas überraschend, aber letztendlich war es mein Ziel, dort zu bleiben», erinnert sich Bayliss noch gut. «Das erste Rennen war in Sugo und es war eine grauenvolle Zeit, denn ich stürzte in beiden Läufen. Ich glaubte, dass ich wohl nie wieder eine Chance in der Superbike-WM erhalten werde und ich wollte auch nicht zurückkehren. Als ich in Monza zurückkam, lief es deutlich besser und anschließend war der Deal unter Dach und Fach, ich bin in der Weltmeisterschaft geblieben.»
Vor allem durch seinen Kampf- und Sportsgeist erarbeitete sich Bayliss den Respekt seiner Kollegen. Bei den Superbike-Fans sorgte die Bodenständigkeit und Nahbarkeit des 52-Jährigen für seine Beliebtheit.
«Die meisten Kämpfe und Überholmanöver mit Colin Edwards bestritten wir, um dem anderen zu signalisieren, dass man zu jeder Zeit da ist. Ernst wurde es vorwiegend erst in den letzten beiden Runden», sagte Bayliss. «Die Leute erinnern sich immer an die Kämpfe mit Colin, aber ich hatte so viele andere Zweikämpfe mit den anderen Jungs: Frankie Chili, Noriyuki Haga, Yukio Kagayama, Troy Corser, Neil Hodgson und James Toseland. Ich hatte eine wirklich schöne, eine traumhafte Zeit in der Superbike-WM.»
Eine besondere Erinnerung hat Bayliss an Noriyuki Haga.
«Noriyuki Haga war wie ein Hund mit einem Knochen, denn er war die meiste Zeit einen halben Zentimeter von meinem Hinterrad entfernt», lachte der Australier. «Auch die Kämpfe mit Max Biaggi waren sehr intensiv, besonders 2008, als wir beide für Ducati fuhren. Wir hatten in diesem Jahr gigantische Kämpfe.»