Assen FP3: Razgatlioglu vor Honda und Philipp Öttl
Weltmeister Toprak Razgatlioglu
Nach seinem heftigen Sturz mit zahlreichen Überschlägen im Kiesbett im FP1 am Freitagvormittag wurde Eugene Laverty aus dem deutschen BMW-Team Bonovo action von den Rennärzten für den Rest des Tages für unfit erklärt. Samstagmorgen um 8 Uhr musste der Nordire erneut vorstellig werden, um die Freigabe für FP3 und das restliche Wochenende zu erhalten.
Alvaro Bautista (Ducati) hat am Freitag im FP2 mit 1:34,382 min für die Tagesbestzeit gesorgt, damit war der Spanier um 0,084 sec schneller als Toprak Razgatlioglu (Yamaha), der seine Zeit im FP1 fuhr.
Einzelne schnelle Runden in den drei freien Trainings haben wenig Aussagekraft, weil die Fahrer mit unterschiedlichen Hinterreifen unterwegs sind. Bei kühlen Bedingungen bis 30 Grad Asphalttemperatur setzt das Gros auf den harten SC0-Hinterreifen, sobald es wärmer wird, kommt der weichere SCX zum Einsatz. Und um die Verwirrung perfekt zu machen, gibt es von Pirelli noch den superweichen SCQ, den die Piloten bislang nur im Qualifying verwendeten, den sie aber auch im Sprintrennen am Sonntagmorgen über zehn Runden fahren dürfen.
Bei blauem Himmel und Sonnenschein aber nur 12 Grad Luft- und 16 Grad Asphalttemperatur blieb Bautista als Erster unter 1:36 min. Nach zwölf Minuten fuhr Rekordchampion Jonathan Rea (Kawasaki) als Erster unter 1:35 min. Der Nordire wurde aber wenige Sekunden später von Bautista mit 1:34,922 min unterboten.
10 min vor Schluss musste Michael Rinaldi seine rauchende Ducati V4R mit Motorschaden abstellen, für den Italiener war das Training damit beendet (Platz 10).
8 min vor Trainingsende setzte sich Honda-Werksfahrer Iker Lecuona mit 1:34,746 min an die Spitze und wurde 3 min später von Razgatlioglu mit 1:34,548 min übertrumpft.
Lecuona beendete sein Training mit einem Ausrutscher in Kurve 9, seine Honda überschlug sich mehrfach im Kiesbett.
Razgatlioglu blieb mit 1:34,548 min vorne, auf Platz 2 folgt Lecuona mit 0,206 sec Rückstand. Als Dritter überraschte Philipp Öttl aus dem Team Go Eleven Ducati, der seine Zeit mit dem Qualifyer fuhr. Vierter wurde Bautista, Fünfter Rea. Für das beste Ergebnis des BMW-Quartetts sorgte Scott Redding (+0,642 sec) als Neunter.
Für die kühlen Bedingungen sind die Zeiten auf einem erstaunlichen Niveau. Zum Vergleich: Die schnellste Rennrunde auf dem TT-Circuit fuhr Alvaro Bautista (Ducati) 2019 im Sprintrennen mit 1:34,564 min. Den Pole-Rekord hält seit 2017 Jonathan Rea (Kawasaki) mit 1:33,505 min.
Dass das FP3 den Teams kaum Erkenntnisse für die Rennen brachte, unterstreicht die Tatsache, dass sich nur sechs der 25 Fahrer gegenüber Freitag verbessern konnten.
Ergebnisse Superbike-WM Assen FP3:
1. Toprak Razgatlioglu, Yamaha, 1:34,540 min
2. Iker Lecuona, Honda, +0,206 sec
3. Philipp Öttl, Ducati, +0,352
4. Alvaro Bautista, Ducati, +0,382
5. Jonathan Rea, Kawasaki, +0,419
6. Andrea Locatelli, Yamaha, +0,527
7. Alex Lowes, Kawasaki, +0,529
8. Garrett Gerloff, Yamaha, +0,617
9. Scott Redding, BMW, +0,642
10. Michael Rinaldi, Ducati, +0,672
11. Xavier Vierge, Honda, +1,110
12. Loris Baz, BMW, +1,364
13. Axel Bassani, Ducati, +1,512
14. Lucas Mahias, Kawasaki, +1,564
15. Gabriele Ruiu, BMW, +2,079
16. Kohta Nozane, Yamaha, +2,083
17. Leon Haslam, Kawasaki, +2,292
18. Chris Ponsson, Yamaha, +2,631
19. Michael van der Mark, BMW, +2,656
20. Roberto Tamburini, Yamaha, +2,728
21. Luca Bernardi, Ducati, +2,927
22. Tati Mercado, Honda, +2,940
23. Hafizh Syahrin, Honda, +2,973
24. Oliver König, Kawasaki, +3,760
25. Eugene Laverty, BMW, +4,193