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BMW-Ass Scott Redding betont: «An mir liegt es nicht»

Von Ivo Schützbach
Scott Redding mit seinem Manager Michael Bartholemy

Scott Redding mit seinem Manager Michael Bartholemy

Der Auftakt der Superbike-WM 2022 in Aragon war für Scott Redding eine Katastrophe, in Assen schlug sich der BMW-Werksfahrer besser. «Ich habe bereits bewiesen, dass ich Rennen gewinnen kann», sagt er.

«Seit ich Superbike fahre, war das mein schlimmstes Wochenende», hielt Scott Redding nach dem WM-Auftakt in Aragon fest. Der Engländer ging mit einem mickrigen WM-Punkt nach Hause und musste sich anschließend viel Kritik anhören.

In Assen, traditionell eine gute Strecke für die BMW, konnte sich Redding mit den Plätzen 9, 11 und 5 teilweise rehabilitieren, wobei er ohne die Stürze von Toprak Razgatlioglu und Johnny Rea im zweiten Hauptrennen maximal Siebter geworden wäre.

Als nächstes kommt Estoril, aufgrund der Streckencharakteristik ein schwieriges Pflaster für BMW. Redding liegt mit 19 Punkten auf dem zwölften WM-Rang, Loris Baz aus dem Bonovo-Team ist als Zehnter (28 Punkte) bester des Quartetts des deutschen Herstellers.

Redding kam 2020 als Britischer Meister in die Superbike-WM und war seither der vierterfolgreichste Fahrer hinter Rea, Razgatlioglu und Bautista. Auf Ducati beendete Scott die Weltmeisterschaft als Zweiter und Dritter, gewann zwölf Rennen und stand 37 Mal auf dem Podium.

«Es kümmert mich nicht, was man über mich sagt», meinte Redding zur Kritik, die er sich vom Team und den Fans anhören muss, seit er BMW fährt. «Ich habe mein Potenzial gezeigt, jeder im Fahrerlager weiß, dass ich Rennen gewinnen und die Weltmeisterschaft in den Top-3 beenden kann. Das Problem bin nicht ich, deshalb schlafe ich nachts gut. Ich weiß, was ich kann. Als ich MotoGP fuhr und Schwierigkeiten mit Motorrädern hatte, sagten einige Leute, dass Scott dies und das getan hat, obwohl er dasselbe Motorrad wie dieser und jener hatte. Ich weiß, dass ich nicht dasselbe Bike hatte, und dass ich mehr hätte erreichen können. Ich hatte aber nicht die Resultate, um das zu untermauern.»

Der 29-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com weiter: «Doch jetzt habe ich sie. Ich habe in meinem ersten Jahr in der Superbike-WM Rennen gewonnen und in beiden Jahren um den Titel gekämpft. Dann wechselte ich den Hersteller und werde 15. – das bin nicht ich. So habe ich mich nicht über Nacht verändert. Ich habe mich an das Motorrad angepasst und weiß, was ich will. Jetzt muss das Team in die richtige Richtung arbeiten und mir das geben, wonach ich frage. Im Durchschnitt gesprochen ist das Motorrad momentan für die Plätz 6 bis 8 gut. Ich habe die Fähigkeit, Rennen zu gewinnen. Das Motorrad erlaubt mir aber nicht, das zu tun. Sechster oder Siebter ist mein Limit mit diesem Bike, mein persönliches Limit ist aber besser. Sobald ich mehr pushe, stürze ich oder das Bike verhält sich nicht mehr so, wie es sein sollte. Ich habe weiterhin das Potenzial für Siege, wir müssen aber verstehen, was es braucht, damit ich dieses ausspielen kann. Das geht nicht mit einem Fingerschnippen, und wir reden auch nicht von einer Sache. Die BMW ist gut, sie ist aber anders als das Motorrad, von dem ich komme. Deshalb verstehe ich, dass es eventuell Zweifel an meinen Aussagen gibt. Aber ich weiß, was sich richtig anfühlt. Ich weiß, wie es sich anfühlen sollte. Das ist, was ich weitergeben kann.»

Alvaro Bautista hat eine vergleichbare Geschichte wie Redding: Er kam von Ducati als Seriensieger und erreichte in den vergangenen beiden Jahren mit Honda lediglich drei dritte Plätze. Anschließend kehrte er frustriert zu der Marke zurück, mit welcher er seine größten Erfolge feierte und führt nach Assen souverän die Weltmeisterschaft an.

«Er hat Recht, mit dem was er über mich gesagt hat», pflichtete Redding bei. «Seit er zurückging, mischt er wieder vorne mit. Trotzdem muss man weiterarbeiten. Ich glaube an dieses Projekt und meine, dass BMW die nötigen Ressourcen hat, um es zu schaffen. Aber das muss auch umgesetzt werden und wir haben keine vier Jahre Zeit. Als ich das erste Mal auf dem Motorrad saß, zählte ich auf, was nicht gut ist. Seither hat sich einiges verbessert, aber das dauert und Covid hat dabei nicht geholfen. Am Sonntag nach dem Rennen sieht man die Realität auf dem Papier. Wir müssen große Schritte machen und dazu die richtigen. Manchmal muss man erst einige falsche Schritte machen, bevor man weiß, welches die richtigen sind. Das ist der harte Teil der Arbeit.»


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