MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Crash von Rea und Toprak: Neue Bilderserie deckt auf

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea räumte Toprak Razgatlioglu ab

Jonathan Rea räumte Toprak Razgatlioglu ab

Der Sturz von Jonathan Rea (Kawasaki) und Toprak Razgatlioglu (Yamaha) im zweiten Hauptrennen der Superbike-WM in Assen hat für viele Diskussionen gesorgt und die Gemüter erhitzt. Diese Bilder bringen Licht ins Dunkel.

Wer ist schuld an der Kollision? Der im zweiten Hauptrennen in Assen in Führung liegende Toprak Razgatlioglu, der eingangs der sechsten Runde in der ersten Kurve einen Fahrfehler machte und weit nach außen kam, oder Jonathan Rea, der diesen ausnützen und überholen wollte?

Natürlich kochten die Emotionen nach diesem Vorfall hoch und die Meinungen über die Schuldfrage hätten nicht gegensätzlicher sein können.

«Ich fuhr auf der Geraden neben ihm und er bremste 15 Meter später als sonst», schilderte Rea. «Er verzögerte bis auf den Kerb und nahm dann die Kurve. Er war einfach zu schnell. Ich fuhr meine normale Linie, Bautista war hinter mir. In einer solchen Situation in Assen gibt der außen fahrende Pilot normalerweise nach, weil andere Piloten mit Speed angeschossen kommen.»

Razgatlioglu widersprach: «Ich bremste etwas hart, kam weit nach außen, war aber nicht neben der Strecke. Dann kam ich auf die Ideallinie zurück. Johnny machte einen Fehler, weil er nicht nach mir schaute, deshalb sind wir gestürzt. Johnny hat nicht auf meine Linie geachtet. Er hat nur auf seine Linie geschaut und ging früh ans Gas, ich war aber links neben ihm und in Führung. Ich war vorne, ich konnte ihn nicht sehen. Er schildert seine Sicht der Dinge, ich die Wirklichkeit. Ich habe mir die Aufnahmen meiner Kamera zehnmal angeschaut, um zu verstehen, ob es mein Fehler war oder seiner. Wir sind nur gestürzt, weil er einen Fehler machte.»

In den TV-Aufnahmen fehlen die entscheidenden Momente kurz vor der Kollision und der Crash selbst, deshalb konnte keine der Aussagen hinterfragt werden, als sich Rea und Razgatlioglu den Journalisten stellten.

Dann tauchte am Sonntagabend ein Video auf YouTube auf, das ein Fan von der Tribüne in der ersten Kurve gemacht hat. Darauf ist deutlich zu sehen, wie Razgatlioglu auf den Kerbs sein Linie hält, geradeaus fährt und vom innen anrauschenden Rea abgeräumt wird.

Zum gleichen Schluss kommt man, wenn man sich die Bilderserie unserer Kollegen Patrick De Muynck von bigtwin.nl sowie Rene Vos von racesport.nl und SPEEDWEEK-Partner Gold & Goose anschaut.

Erstaunlich: Das FIM SBK Stewards Panel wertete die Kollision als normalen Rennunfall. Dabei haben die Offiziellen des Motorrad-Weltverbands sämtliche Kamera-Bilder zur Verfügung, auch die Onboard-Aufnahmen der beiden Weltmeister sowie des direkt hinter ihnen fahrenden Alvaro Bautista, der als lachender Dritter hervorging. Der Spanier gewann das Rennen souverän und führt in der Weltmeisterschaft jetzt 18 Punkte vor Rea und 45 vor Razgatlioglu.


Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Jorge Martin: Sein Weg zum ersten MotoGP-Titel

Von Thomas Kuttruf
In 40 Rennen, von März bis November, ging es zum 75. Mal um den Titel der Königsklasse. Mit der besten Mischung aus Speed und Konstanz wechselt die #1. Der neue MotoGP-Weltmeister heißt zum ersten Mal Jorge Martin.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 21.11., 12:10, Motorvision TV
    Motocross: FIM-Weltmeisterschaft
  • Do. 21.11., 12:40, Motorvision TV
    FastZone
  • Do. 21.11., 15:20, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Do. 21.11., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 21.11., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do. 21.11., 20:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 21.11., 21:20, Motorvision TV
    Rally
  • Do. 21.11., 21:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 21.11., 22:15, Motorvision TV
    Rolex Monterey Motorsports Reunion
  • Do. 21.11., 23:10, SPORT1+
    Motorsport - Historic & Individual Motorsports Events
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2111054515 | 6