Philipp Öttl auf dem Heimweg: Ducati hat schon Ersatz
Philipp Öttl verpasst Estoril
In Assen hat Superbike-Rookie Philipp Öttl mit dem siebten Platz im ersten Rennen für das erste einstellige Ergebnis gesorgt, entsprechend motiviert kam der Bayer nach Estoril. Das gesamte FP1 fuhr der 26-Jährige mit dem harten SC0-Hinterreifen, Platz 13 verriet deshalb nicht seine wahre Leistungsfähigkeit.
Das Unglück passierte in der Schlussphase des zweiten freien Trainings am Freitagnachmittag. Öttl stürzte in der letzten Kurve, einer sehr schnellen, langgezogenen Rechtskurve, die in die fast einen Kilometer lange Hauptgerade mündet.
Philipp überschlug sich nach dem Highsider mehrfach im Kiesbett, dabei brach das rechte Schlüsselbein. «Der Aufschlag war hart, letztlich hatte ich noch Glück – die Konsequenzen hätten viel schlimmer sein können», erzählte der einzige deutsche Stammfahrer in der Superbike-WM.
Besonders bitter für Öttl: Er war auf dem Weg zu Platz 6. «Ich gewöhne mich mehr und mehr an die Ducati, dass ich mich verletzt habe, ist wirklich sehr schade.»
Samstagmorgen flog Philipp von Lissabon nach München, direkt nach der Ankunft geht es zum Arzt seines Vertrauens nach Bogenhausen, wo er sich schnellstmöglich operieren lassen will. «Wenn alles nach Plan läuft, und mit etwas Optimismus, kann ich in Misano wieder fahren», meinte er.
Die Rennen in Italien sind am Wochenende 10.–12. Juni, Öttl hat also knapp drei Wochen Zeit für seine Genesung.
Für Estoril kann sein Team Go Eleven Ducati auf die Schnelle Xavi Fores als Ersatz aufbieten. Der Spanier eroberte von 2016 bis 2018 für Barni Ducati sechs Podestplätze in der Superbike-WM, 2014 hat er für 3C Ducati die IDM Superbike gewonnen. Dieses Jahr bestreitet der 36-Jährige für ERC Ducati die Endurance-WM und für das Team Octo Pramac den MotoE-Weltcup.
«Ich bin sehr dankbar, die Chance zu bekommen, auf einer Strecke und mit einem Motorrad zu fahren, das ich sehr mag», hielt Fores fest. «Ich war bereits an der Strecke und sollte als Experte für Eurosport kommentieren. Als mich dann Go Eleven fragte, sagte ich gerne zu. Alles ging sehr schnell – jetzt will ich Spaß haben und für das Team einen guten Job erledigen. Philipp schicke ich eine Umarmung und wünsche ihm schnelle Genesung.»