Ducati-Großhirn Gigi Dall’Igna: Misano-Sondereinsatz
Alvaro Bautista Erster, Aruba-Teamkollege Michael Rinaldi Vierter und Philipp Öttl bei seinem Comeback hervorragender Fünfter: Ducati ist der Trainings-Freitag in Misano gut gelungen. Auch Gigi Dall’Igna, Ducatis Großhirn hinter so vielen technischen Leckerbissen, hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Der Rennsportchef des Herstellers aus Borgo Panigale nützt Misano alljährlich für einen Besuch bei der Superbike-WM, gewöhnlich sieht man ihn nur bei MotoGP-Events.
«Hier ist Gigi persönlich vor Ort, bei anderen Rennen ist er per Videokonferenz zugeschaltet», erzählte Rinaldi, der in der kombinierten Zeitenliste nach FP2 lediglich 0,176 sec auf die Bestzeit verliert. «Selbst wenn er bei MotoGP-Rennen ist, nimmt er sich die Zeit, um in Videoanrufen von unseren Technikern zu erfahren, was los ist. Ihn mit seiner großen Erfahrung dabei zu haben, kann hilfreich sein. Wenn wir ein Problem haben, kann er eventuell die Lösung beisteuern.»
Rinaldi liegt vor Misano auf dem sechsten WM-Rang, zu Saisonbeginn kam er nicht richtig in Fahrt. Der Ducati-Pilot war zwar immer in den Top-9, wenn er die Zielflagge sah, kam über vierte Plätze in Aragon aber nie hinaus. Jetzt liegen seine Hoffnungen auf Misano, dort gewann er im Vorjahr zwei Rennen und wurde einmal Zweiter.
«Seit meinem Mugello-Test weiß ich, dass ich etwas unternehmen muss, wenn ich mit den Top-3 über die Renndistanz mithalten möchte», erläuterte Rinaldi. «Was ich brauche, ist schwer zu erreichen. Aber ich will in Zukunft um den Titel kämpfen und nicht nur manchmal um Rennsiege. Deshalb haben wir die Arbeitsweise verändert, und bislang funktioniert es ganz gut. Toprak, Bautista und Rea sind aber sehr, sehr stark. Um mit ihnen kämpfen zu können, musst du 100 Prozent aus dir selbst und dem Motorrad holen. Wir sind auf dem Weg dorthin, diese Strecke hilft mir dabei sehr. Noch habe ich meine 100 Prozent nicht erreicht, weil mir auf der Bremse etwas fehlt. Wenn ich dieses letzte Bisschen noch finde, dann werden das schöne Rennen zum Anschauen.»
Rinaldi, gebürtig aus dem wenige Kilometer entfernten Rimini, hatte für sein Heimrennen gemeinsam mit seinen Fans einiges geplant, blies kurzfristig aber alles ab. «Vor ein paar Tagen ist ein enger Freund von mir gestorben», erzählte der 26-Jährige. «Um ihm meinen Respekt zu erweisen, habe ich mich dazu entschieden, nichts zu machen. Ich werde nur Rennen fahren – auch für ihn. Dieses Rennen ist pure Motivation für mich. Wenn ich aus der Box komme, wollen viele Leute ein Foto von oder mit mir, das macht mich sehr glücklich. Ich spüre keinen Druck, das ist seltsam, aber ich spüre wirklich keinen. Ich fühle mich nur glücklich, auf der Strecke kann ich so fahren, wie ich das möchte.»
Kombiniertes Ergebnis Superbike-WM: Misano, FP1/FP2 | ||||
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Pos | Fahrer | Motorrad | Zeit | Diff |
1. | Alvaro Bautista | Ducati | 1:34,008 min | |
2. | Toprak Razgatlioglu | Yamaha | 1:34,115 | + 0,107 sec |
3. | Jonathan Rea | Kawasaki | 1:34,134 | + 0,126 |
4. | Michael Rinaldi | Ducati | 1:34,184 | + 0,176 |
5. | Philipp Öttl | Ducati | 1:34,498 | + 0,490 |
6. | Garrett Gerloff | Yamaha | 1:34,605 | + 0,597 |
7. | Alex Lowes | Kawasaki | 1:34,706 | + 0,698 |
8. | Iker Lecuona | Honda | 1:34,793 | + 0,785 |
9. | Scott Redding | BMW | 1:34,812 | + 0,804 |
10. | Andrea Locatelli | Yamaha | 1:34,844 | + 0,836 |
11. | Xavi Vierge | Honda | 1:34,861 | + 0,853 |
12. | Axel Bassani | Ducati | 1:34,931 | + 0,923 |
13. | Loris Baz | BMW | 1:35,261 | + 1,253 |
14. | Christophe Ponsson | Yamaha | 1:35,452 | + 1,444 |
15. | Eugene Laverty | BMW | 1:35,632 | + 1,624 |
16. | Kohta Nozane | Yamaha | 1:35,726 | + 1,718 |
17. | Roberto Tamburini | Yamaha | 1:35,835 | + 1,827 |
18. | Gabriele Ruiu | BMW | 1:35,911 | + 1,903 |
19. | Alessandro Delbianco | Kawasaki | 1:35,919 | + 1,911 |
20. | Hafizh Syahrin | Honda | 1:35,960 | + 1,952 |
21. | Luca Bernardi | Ducati | 1:36,007 | + 1,999 |
22. | Tito Rabat | Kawasaki | 1:36,063 | + 2,055 |
23. | IlyaMikhalchil | BMW | 1:36,668 | + 2,660 |
24. | Leandro Mercado | Honda | 1:36,673 | + 2,665 |
25. | Oliver König | Kawasaki | 1:37,725 | + 3,717 |