Superbike-WM: Ducati fährt in eigener Welt

Phil Marron: «Toprak würde MotoGP-Chance ergreifen»

Von Kay Hettich
Phil Marron und Toprak Razgatlioglu

Phil Marron und Toprak Razgatlioglu

Seit Toprak Razgatlioglu in die Superbike-WM wechselte, ist Phil Marron sein Cheftechniker. Zuerst bei Puccetti Kawasaki, seit 2020 im Yamaha Werksteam. Sie sprachen schon vor Jahren über die MotoGP.

Phil Marron stammt aus der nordirischen Kleinstadt Antrim, aus der auch Superbike-Pilot Eugene Laverty und dessen Brüder John und Michael stammen. Marron ist mit Emma verheiratet, der Schwester der Rennfahrer-Brüder, und arbeitete lange als deren Cheftechniker.

Seit Toprak Razgatlioglu 2018 mit Puccetti Kawasaki in die Superbike-WM einstieg, betreut Marron den Türken. 2020 wechselten sie gemeinsam ins Yamaha-Werksteam und gewannen im vergangenen Jahr die Weltmeisterschaft.

Als Razgatlioglu am Dienstag im MotorLand Aragón das MotoGP-Bike von Yamaha testete, als Belohnung für den Gewinn der Superbike-WM 2021, war Marron nicht dabei. Über das Thema MotoGP hatte er sich aber schon früh mit dem 25-Jährigen unterhalten.

«Als ich ihn das erste Mal auf die MotoGP ansprach, war das bei Puccetti in den ersten Monaten der Zusammenarbeit. Ich war gespannt zu sehen, wozu er auf einem solchen Motorrad fähig ist. Also erwähnte ich die Möglichkeit und fragte ihn, ob er einen Wechsel ins GP-Paddock in Betracht ziehen würde», erzählte Marron bei WorldSBK. «Er hat damals die gleiche Antwort gegeben, wie er sie vor einer Woche gegeben hätte: Er mag das Superbike-Paddock. Wenn es seine Entscheidung ist, bleibt er in der WorldSBK, er liebt dieses Fahrerlager. Ich glaube ihm, wenn er das sagt, denn er hat das Fahrerlager im Rookies-Cup kennengelernt und genießt die freundlichere, entspanntere Atmosphäre in der Superbike-WM. Das soll keine Respektlosigkeit gegenüber der MotoGP sein, ich habe in diesem Fahrerlager gearbeitet und es sehr genossen. Er hat immer gesagt, dass die WorldSBK sein Fahrerlager ist.»

Offiziell haben Razgatlioglu und sein Mentor Kenan Sofuoglu jedoch nur einen Wechsel in ein MotoGP-Kundenteam ausgeschlossen. Wenn der Yamaha-Vertrag nach der Saison 2023 ausläuft, ist Razgatlioglu offen für jeden Hersteller.

«Wenn die Sterne günstig stehen und er die Chance bekommt, bin ich mir sicher, dass er sie ergreifen würde», sagte auch Marron. «Toprak ist sehr anpassungsfähig, also denke ich, dass er alles fahren könnte. Er würde es rasch lernen. Sein Gefühl für den Vorderreifen ist unglaublich. Ich bin ich ziemlich sicher, dass er herausfinden würde, wie er das Beste aus dem Paket herausholen könnte, wenn er die Chance bekäme.»


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