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Ducati-Star Álvaro Bautista: Honda machte ihn besser

Von Kay Hettich
Sehen wir 2022 den besten Alvaro Bautista aller Zeiten?

Sehen wir 2022 den besten Alvaro Bautista aller Zeiten?

Als Rookie in der Superbike-WM 2019 verspielte Álvaro Bautista den möglichen Titelgewinn durch eine Serie von Stürzen. Die zwei mageren Jahre bei Honda ließen den Spanier wachsen, davon ist sein Cheftechniker überzeugt.

Álvaro Bautista und Giulio Nava kennen sich in- und auswendig. Seit Jahren arbeiten der Rennfahrer und der Cheftechniker zusammen. 2019 folgte Nava seinem Landsmann von der MotoGP ins Paddock der Superbike-WM ins Aruba.it Ducati Werksteam, war auch 2020/21 bei Honda an seiner Seite und wechselte mit ihm für die aktuelle Saison zurück zu Ducati.

So erlebte Nava mit seinem Schützling vor vier Jahren den großartigen Beginn in der seriennahen Weltmeisterschaft mit elf Siegen in Serie und den Frust zahlreicher Stürze, die am Ende zur deutlichen Niederlage gegen Jonathan Rea (Kawasaki) führten. Auch die mageren Jahre im Werksteam der Honda Racing Corporation, die trotz immensen Einsatz des Spaniers mit nur drei Podestplätzen verliefen.

Nava ist überzeugt: Die leidvollen Erfahrungen haben Bautista stärker gemacht.

«Jetzt ist er sich bewusster, was alles passieren kann, und er kann es steuern. Früher hat er, weil er nicht genug Wissen hatte, eine Rundenzeit gesetzt, die für ihn leicht zu erreichen war, ohne die anderen Faktoren zu berücksichtigen – die Strecke, die Reifen. Ich denke, das ist normal. Es ist eine Frage des Wissens», sagte der Crew-Chief bei WorldSBK. «Ich denke, Álvaro hat jetzt alles besser unter Kontrolle. Er weiß genau, wann und wie er das Limit überschreiten kann, wann es okay ist oder wann es nicht der richtige Zeitpunkt ist und er sich mit dem zweiten Platz begnügen muss.»

Der Wechsel zu Honda war aus Sicht von Nava gleich aus mehreren Gründen ein Fehler.

«Die Honda war ein neues Motorrad – für Honda selbst und für Álvaro, der zuvor noch nie mit einem Reihenvierer gefahren ist. Das war eine große Herausforderung», weiß Nava. «Auf diesem Motorrad war er weiter an der Spitze, aber das Material erlaubte nur bis zu einem bestimmten Level. Um näher an der Spitze zu sein, musste er immer am Limit fahren. Mit der Ducati kann er 3 %, 4 %, 5 % vom Limit abweichen. Wenn er es will oder benötigt, kann er mit diesen 5 % spielen. Bei Honda war ein Rennen über 20 Runden wie 20 Qualifikationsrunden. Deshalb war es leicht, einen Fehler zu machen oder zu stürzen oder was auch immer.»

Diese Erfahrung nutzen dem 37-Jährigen jetzt auf der Ducati V4R.

«Heute ist Álvaro ein Fahrer, der zwei Jahre lang trainiert hat, die Konzentration lange hochzuhalten. Er musste auf alle kleinen Details achten, wenn er in den Top-5 bleiben will. Setzt man ihn mit all seinem Wissen jetzt auf ein siegfähiges oder zumindest ein besser entwickeltes Motorrad, ist er automatisch besser.»

In der Superbike-WM 2022 ist Bautista der einzige Teilnehmer, der in jedem der bisher zwölf Rennen auf dem Podium stand, davon sechsmal als Sieger. Die Gesamtwertung führt er mit 36 Punkten Vorsprung auf Rekordweltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) an.

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