Jonathan Rea bestätigt: Neuer Vertrag so gut wie fix
Das Traumpaar Kawasaki und Johnny Rea bleibt zusammen
Am 22. Juni berichtete SPEEDWEEK.com, wie Kawasaki sein Aushängeschild Jonathan Rea über 2022 hinaus binden möchte. Denn für den Rekordchampion ist klar: Weiterfahren macht nur Sinn, wenn er auch zukünftig gewinnen kann. Wiederholt hat Rea gesagt, dass Kawasaki dafür ein neues Homologationsmodell der ZX-10RR bringen muss.
«Wir reden darüber, ob und wie sich das bewerkstelligen lässt», sagte Steve Guttridge, der oberste Racing-Manager von Kawasaki in Europa, damals. «Wir prüfen, wie sich ein Upgrade machen lässt. Gleichzeitig leisten die Techniker im Team sehr gute Arbeit und haben Ideen für Verbesserungen. Für uns ist es sehr wichtig, mit Jonathan zu verlängern. Es ist großartig, dass er weiterhin Rennen fahren will und wir alle stehen hinter ihm. Er sieht konkurrenzfähiger aus als jemals zuvor.»
Im Vorjahr verfehlte Rea den siebten Titelgewinn gegen Toprak Razgatlioglu und Yamaha nur um 13 Punkte; nach vier Events in der Saison 2022 ist der Nordire vor den Rennen in Donington Park an diesem Wochenende mit 36 Punkten Rückstand auf Alvaro Bautista (Ducati) Zweiter.
Inzwischen hat Rea 225 Podestplätze errungen, 117 Siege sowie 36 Pole-Positions, er fuhr außerdem 97 Mal die schnellste Rennrunde. Der Rekordweltmeister hat großes Interesse daran, mit Kawasaki auch nach dieser Saison weiterzumachen.
Für dieses Wochenende ist Reas Manager Chuck Aksland aus den USA nach England geflogen, die Vertragsverhandlungen zwischen Kawasaki und dem erfolgreichsten Superbike-Piloten sind so gut wie abgeschlossen.
«Es läuft sehr gut, jetzt werden die Entscheidungen getroffen», meinte Rea am Freitagabend in kleiner Journalistenrunde gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich bin noch nicht fertig und werde nächstes Jahr definitiv hier sein. Ich bin ready to race und extrem motiviert. Jeden Tag, den ich mehr daheimsitze, werde ich aufgeregter, um wieder an die Rennstrecke zu kommen.»
«Natürlich ist vertraulich, was wir verhandeln», ergänzte der 35-Jährige. «Ich kann aber verraten, dass ich von Kawasaki immer sehr respektiert wurde. Wir haben gegenseitigen Respekt und es geht auch nicht um die Finanzfrage. Ich habe meinen Wert, deshalb wurde darüber nie verhandelt. Es ging vielmehr darum, wie sich ein Hersteller die Zukunft vorstellt. Welche Ideen sie für zukünftige Modelle haben. Und ich musste vorab mit mir selbst ausmachen, ob ich weiterhin Rennen fahren möchte. Das dauerte nicht lange, ich liebe das Rennen fahren. Also blieb nur noch der technische Teil. Mittlerweile sind alle Hersteller in der Superbike-WM konkurrenzfähig und es gibt viele schnelle Fahrer. Ich möchte mich in die bestmögliche Ausgangslage bringen.»
«Wenn ich erneut unterschreibe, dann, weil ich daran glaube», betonte Rea. «Du kannst nicht heiraten, wenn du denkst, dass diese Frau schon okay sein wird. Sie war gut in den Wintertests – und jetzt, wo sie einen Ring am Finger hat, ist sie eine Zicke. Von einer Hochzeit musst du überzeugt sein.»
Wird das dein letzter Vertrag sein, den du für die Superbike-WM unterschreibst? «Das habe ich schon beim letzten Mal gedacht», lachte Johnny. «Die nächsten Verhandlungen in ein oder zwei Jahren werde ich mit meiner Frau führen müssen, nicht mit dem nächsten Team. Vor drei oder vier Jahren machte ich Witze und sagte zu Neil Hodgson, dass ich aufhören kann, ich bin Weltmeister. Das war mein Kindheitsraum. Er sagte mir damals, dass es noch lange dauern wird, bis ich aufhöre. Um ehrlich zu sein, weiß ich noch nicht, was ich nach meiner Rennfahrerkarriere machen soll. Wenn ich meinen Kindern beim Fußball spielen zusehe, facht das mein Feuer an. Aber das ist kein Job, das kann ich nicht von Montag bis Freitag machen.»
Alex Lowes ist bei Kawasaki bereits fix für 2023, der Engländer ist in der ersten Saison eines Zwei-Jahres-Vertrages.