MotoGP: Ducati vom V-Motor überzeugt

Rückkehr des SBK-Champs? Sylvain Guintoli verhandelt

Von Ivo Schützbach
Sylvain Guintoli arbeitet seit 2017 für Suzuki

Sylvain Guintoli arbeitet seit 2017 für Suzuki

Zum Ende dieser Saison verliert Sylvain Guintoli seinen Job als MotoGP-Test- und Ersatzfahrer bei Suzuki. Der Superbike-Weltmeister von 2014 eruiert derzeit verschiedene Möglichkeiten für nächstes Jahr.

174 Rennen hat Sylvain Guintoli in der Superbike-WM bestritten: Neun davon gewann er, 42 Mal stand er für Ducati, Aprilia, Honda und Yamaha auf dem Podium.

Die Krönung seiner Karriere war der überraschende Titelgewinn 2014, als sich der damalige Aprilia-Werksfahrer in einem atemraubenden Finale in Katar gegen Titelverteidiger Tom Sykes (Kawasaki) durchsetzte.

Nach dem größten Triumph seiner Karriere fuhr Guintoli noch jeweils ein Jahr für das Werksteam von Honda und Yamaha, nach 2016 zog er sich aus der Superbike-WM zurück.

«Nach 2016 gab es einige Möglichkeiten, in der Superbike-WM zu bleiben, meine Gespräche mit Suzuki waren aber bereits weit fortgeschritten», erzählte der Franzose im exklusiven Interview von SPEEDWEEK.com. «Ich sollte Testfahrer werden und das Testteam anführen. Für mich war es auch wichtig, dass ich einen Werksvertrag erhalte und eng mit dem Hersteller zusammenarbeite. Ich war Weltmeister, hatte den süßen Geschmack des Sieges gekostet, und wusste, dass es eines der besten Motorräder braucht, um vorne zu fahren. Für mich war es damals eine interessante Herausforderung, das Entwicklungsprogramm mit der GSX-RR und der GSX-R1000R zu beginnen.»

Seit 2017 ist Guintoli Test- und Ersatzfahrer für das MotoGP-Team von Suzuki, nebenher arbeitete er immer wieder als Experte fürs Fernsehen und bestreitet die Endurance-WM.

Spätestens, als Suzuki am 12. Mai 2022 offiziell den Ausstieg aus der MotoGP-WM zum Saisonende verkündete, wurde dem 40-Jährigen klar, dass er sich für 2023 nach einem neuen Arbeitgeber umschauen muss.

«Die fünf Jahre mit Suzuki waren ein fantastisches Abenteuer», betonte Guintoli. «2020 haben wir mit Joan Mir die MotoGP-WM gewonnen, 2017 gewann ich das erste Rennen mit der damals neuen GSX-R1000 in der Britischen Meisterschaft in Assen, wir haben zweimal Le Mans gewonnen und den Bol d’Or, außerdem die Endurance-WM. Das war harte Arbeit von Suzuki und allen Involvierten, aber es war großartig und entsprechend befriedigend.»

«Im Moment weiß ich nicht, in welche Richtung mein Weg geht», bemerkte der 9-fache Superbike-Sieger. «Ich bin für nächstes Jahr und die Zukunft auf dem Markt und rede mit vielen verschiedenen Teams und Herstellern. Ich muss herausfinden, was für mich möglich ist. Es gibt interessante Möglichkeiten als Testfahrer, ich glaube aber auch, dass ich in der Superbike- oder Endurance-WM nach wie vor konkurrenzfähig sein kann und schaue mich dort um. Ich bin einer der erfahrensten Piloten und habe den nötigen Speed. Ende der Saison 2017 bestritt ich einige Rennen für das Team Puccetti Kawasaki, das war sehr positiv. In Donington habe ich mit Manuel Puccetti und einigen anderen Teams geredet, mal sehen, was passiert. Er hat ein sehr gutes Team und seit 2017 einige Schritte nach vorne gemacht.»


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