Kawasaki: Ohne Kündigung geht es immer so weiter
Kawasaki wurde in der Superbike-WM zum Maßstab
Nach überschaubaren Erfolgen nahm der Riesenkonzern Kawasaki Heavy Industries (KHI) im Winter von 2008 auf 2009 die Finanzkrise zum Vorwand, um aus der MotoGP-Klasse auszusteigen. Auf Druck von Promoter Dorna ließ sich Kawasaki für 2009 dazu hinreißen, wenigstens auf privater Basis weiterzumachen. Es wurde das Hayate-Team mit Marco Melandri finanziert, nach 2009 war endgültig Schluss.
Seither widmet sich Kawasaki ganz der Superbike-WM. Anfänglich mit Paul Bird Motorsport als Werksteam, seit 2012 mit dem heutigen Partner Provec Racing.
Unter Provec hat Kawasaki in der seriennahen Weltmeisterschaft zu einer nie dagewesenen Erfolgsserie angesetzt: Seit 2015 wurde Jonathan Rea sechsmal in Folge Weltmeister, Ende April feierte der Nordire in Assen seinen 100. Kawasaki-Sieg. Bereits 2012 war Tom Sykes Vizeweltmeister, er unterlag damals Max Biaggi und Aprilia um einen winzigen halben Punkt! Im Jahr darauf triumphierte der Engländer und holte den ersten Superbike-WM-Titel für Kawasaki seit Scott Russell 1993.
Der Vertrag zwischen Provec und Kawasaki ist offen und erneuert sich jährlich, sofern er nicht gekündigt wird. «Kawasaki hat sich nach dem MotoGP-Rückzug so entschieden, um sich die Möglichkeit vorzubehalten, in andere Richtungen zu gehen», erklärte Guim Roda gegenüber SPEEDWEEK.com. «Es gab noch nie einen fixen Plan, etwa für fünf Jahre. Es gibt immer die Möglichkeit für Veränderung.»
Die japanischen Manager haben sich seit 2008 stets gegen eine MotoGP-Rückkehr entschieden, in der Superbike-WM 2023 geht es gemeinsam mit Provec weiter. «Wir werden noch einige Jahre zusammenarbeiten», ist Biel Roda überzeugt, zusammen mit Bruder Guim und Cousin Alvar Garriga Eigentümer von Provec Racing. «Alle Gespräche und Absichten aller Beteiligen deuten darauf hin.»