Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Chaz Davies gibt Bautista nur häppchenweise Infos

Von Kay Hettich
Chaz Davies und Alvaro Bautista

Chaz Davies und Alvaro Bautista

Als Ducati-Werkspilot brachte es Chaz Davies auf drei Vizeweltmeisterschaften. Nun will der Waliser seinen Teil dazu beitragen, dass Álvaro Bautista die Superbike-WM 2022 gewinnt.

Chaz Davies und Álvaro Bautista kennen sich gut und lange. Erstmals liefen sich der hochgeschossene Waliser und der kleine Spanier vor 20 Jahren in der 125-ccm-Weltmeisterschaft über den Weg, 2019 waren sie Teamkollegen im Aruba.it Ducati-Werksteam und danach bis Ende 2021 Gegner in der Superbike-WM.

In diesem Jahr arbeitet Davies als Riding-Coach für den Erfolg von Bautista. Ziel ist der erste Titelgewinn von Ducati seit Carlos Checa 2011.

«Álvaro ist außergewöhnlich», lobte Davies den aktuellen WM-Leader. «Er versteht sehr gut, wo er im Rennen pushen kann und wo nicht. Er liest die Rennen und hat in diesem Jahr eine ruhige Herangehensweise. Er nimmt sich die Zeit, um alles zu verstehen, und folgt dann seinem Gefühl. Sein Gefühl zum Motorrad ist im Moment offensichtlich auf einem hohen Niveau. Es ist ein Vergnügen, ihm bei der Arbeit zuzusehen. Für mich ist es auch in der Garage sehr aufregend, dabei zu sein.»

Als früherer Rennfahrer ist Davies bemüht, durch seine heutige Tätigkeit keinen Druck auf die Fahrer ausüben – er betreut auch Michael Rinaldi sowie Supersport-Ass Nicolo Bulega.

«Ich möchte nicht über die Zukunft und die Meisterschaft sprechen. Das habe ich als Fahrer nicht getan, und das werde ich definitiv auch als Trainer nicht tun», betonte der 32-fache Laufsieger. «Wir werden uns weiterhin auf kleine Schritte konzentrieren und Álvaro in der gleichen selbstbewussten Position halten, in der er sich derzeit befindet. Er sieht so aus, als ob er das Motorrad genießt und wir versuchen, es dabei zu belassen.»

Kurioserweise ist der Riding-Coach zwei Jahre jünger als der aktive Pilot.

«Álvaro hat die gleiche oder mehr Erfahrung als ich. Seine Erfahrung in diesem Sport respektiere ich sehr. Er ist kein junger Fahrer, dem man nach jeder Session 20 Ratschläge geben muss», weiß Davies. «Es ist genau das Gegenteil davon. Ich gebe ihm ein paar Informationen pro Wochenende. Nicht zu viel und so einfach, wie es nur geht. Was ich sage, ist etwas, das ich für wirklich wichtig halte. Dann arbeiten wir daran. Ich sage es Álvaro direkt, aber ich arbeite auch mit seinem Team daran. Manchmal könnte es eine Linienwahl sein oder eine Art und Weise, die Kurve zu interpretieren. Es könnte auch etwas sein, dass ich etwas zum Beispiel an seinem Set-up oder an der Elektronik sehe. Ich gebe ihm wichtige Informationen in kleinen Häppchen und lasse ihn seine Arbeit machen. Ich denke, dass er 99,9 Prozent der Arbeit erledigen kann und wir nur noch das letzte kleine Stück des Puzzles zusammensetzen müssen.»

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