Pirelli geht in Barcelona mit Front-SCQ Wagnis ein
Pirelli will den weichen Vorderreifen einem Härtetest unterziehen
Die Ankündigung von Pirelli von der Abschaffung des klassischen Qualifyers, der nur ein bis zwei schnelle Runden ermöglichte, enttäuschte viele Superbike-Fans. Doch die Sorge war unbegründet: Auch mit dem neu eingeführten SCQ-Reifen, der sogar im Superpole-Race über zehn Runden eingesetzt werden kann, wurden Rekordzeiten gefahren.
Um die Performance weiter zu verbessern, entwickelten die Italiener parallel ein Pendant für den weichen SCQ für die Front. Dieser Reifen wurde im August beim Barcelona-Test erstmals von den Superbike-Piloten ausprobiert, nach der Sommerpause kam er dann beim Meeting in Magny-Cours erstmals zum Renneinsatz. Yamaha-Star Toprak Razgatlioglu gewann mit dieser Variante das Superpole-Race.
Während in Frankreich dieser SC1 mit dem Entwicklungskürzel B0570 auch in den Hauptrennen hätte eingesetzt werden dürfen, ist das in Barcelona nicht möglich. Da es sich hierbei um eine besonders weiche Gummimischung handelt, darf dieser nur im Qualifying und im Sprintrennen eingesetzt werden und übernimmt somit die Rolle eines SCQ für die Front.
«Die Strecke in Barcelona ist sehr anspruchsvoll für die Reifen, das haben wir auch bei den privaten Tests im August festgestellt», begründete Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier die Entscheidung. «Durch den Test im August wussten wir bereits, dass der neue Vorderreifen B0570 zu weich ist, um ihn in den Hauptrennen einzusetzen. Trotzdem haben wir beschlossen, ihn den Fahrern für das Qualifying und möglicherweise auch für das Superpole-Rennen zur Verfügung zu stellen, indem wir ihn bei dieser Gelegenheit als vorderen SCQ einsetzen. Am Ende werden wir sicherlich nützliche Daten über das Verhalten der Reifen unter schwierigen Bedingungen auf einer schwierigen Strecke wie Barcelona haben.»