Portimão am Wochenende – eine Perle der Superbike-WM
Das Autodrómo Internacional do Algarve in Portimão von oben
Schönes Wetter, traumhafte Strände, eine malerische Landschaft und schroffe Felsklippen – es fällt schwer, die portugiesische Algarve nicht in sein Herz zu schließen. Und in Verbindung mit dem 4,6 km langen «Autodrómo Internacional do Algarve» erst recht nicht.
Die Küstenstadt Portimão (ca. 50.000 Einwohner) liegt 300 km südlich von Lissabon und etwa 70 km westlich von Faro. Im hügeligen Hinterland wurde eine der faszinierendsten Rennstrecken Europas errichtet und mit dem Saisonfinale der Superbike-WM 2008 eingeweiht.
Eine 835 Meter lange Gerade sowie neun Rechts- und sechs Linkskurven sind die Zutaten einer faszinierenden Rennstrecke. Bergauf- und Bergabpassagen, einige Richtungs- und Gefällewechsel, Kuppen, teils unübersichtliche Passagen, viele langgezogene, schnelle Kurven und ein verwinkeltes Infield machen die Strecke zu einer Herausforderung für Fahrer und Teams.
Die Piloten müssen aggressiv agieren. Fahrkönnen, Mut und körperliche Fitness spielen eine entscheidende Rolle. Beim Herausbeschleunigen aus den Kurven ist ein gutes Lenkverhalten gefragt. Eine Schlüsselstelle ist die letzte Kurve: Hier gilt es, genügend Geschwindigkeit mit auf die fast einen Kilometer lange Start-Ziel-Gerade zu nehmen.
Für Reifenmonopolist Pirelli stellen die Streckenbedingungen Portimão kein sonderliches Problem dar, auch wenn sich die Gripverhältnisse seit 2008 verschlechtert haben. Da aber hohe Temperaturen möglich sind, die zu Blasenwurf führen können, kommen entsprechende Gummimischungen zum Einsatz. Insbesondere der Vorderreifen, der bis zu 80 Meter in Schräglage verzögern muss, wird in Portimão gestresst. 2014 erlebten wir in Portimão jedoch Regenrennen.
Jonathan Rea (Kawasaki) ist der in Portimão mit Abstand erfolgreichste Teilnehmer. Der Nordire gewann insgesamt 13 Rennen, Tom Sykes (Kawasaki), Eugene Laverty (Aprilia), Marco Melandri (BMW/Yamaha), Max Biaggi (Aprilia) und Troy Bayliss (Ducati) jeweils zwei. Von den aktiven Piloten konnten sich ansonsten noch Alvaro Bautista (Ducati), Toprak Razgatlioglu (Yamaha) und Michael van der Mark (BMW) mit einem Triumph in die Siegerliste eintragen.
Mit 14 Siegen führt Kawasaki die Herstellerwertung an. Ducati holte auf der portugiesischen Rennstrecke fünf Siege, Aprilia vier, Yamaha drei, BMW zwei und Honda einen.
Jahr | Sieger Lauf 1 | Sieger Superpole-Race | Sieger Lauf 2 |
2021 | Razgatlioglu (Yamaha) | vd Mark (BMW) | Rea (Kawasaki) |
2020 | Rea (Kawasaki) | - | Rea (Kawasaki) |
2019 | Rea (Kawasaki) | - | Bautista (Ducati) |
2018 | Rea (Kawasaki) | - | Rea (Kawasaki) |
2017 | Rea (Kawasaki) | - | Rea (Kawasaki) |
2015 | Rea (Kawasaki) | - | Rea (Kawasaki) |
2014 | Sykes (Kawasaki) | - | Rea (Honda) |
2013 | Melandri (BMW) | - | Laverty (Aprilia) |
2012 | Sykes (Kawasaki) | - | Laverty (Aprilia) |
2011 | Checa (Ducati) | - | Melandri (Yamaha) |
2010 | Biaggi (Aprilia) | - | Biaggi (Aprilia) |
2009 | Spies (Yamaha) | - | Fabrizio (Ducati) |
2008 | Bayliss (Ducati) | - | Bayliss (Ducati) |