Garrett Gerloff hatte Zweifel an allem und jedem
Garrett Gerloff plagten auch Selbstzweifel
Am 20. September 2020 eroberte Garrett Gerloff auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya seinen ersten Podestplatz in der Superbike-WM. Im gleichen Jahr holte der Texaner in Estoril zwei weitere Podestplätze, im Vorjahr schaffte er es in Aragon und Donington Park aufs Podium.
Auf die Rennen in England folgte 2021 der Assen-Event, bei dem Gerloff den späteren Weltmeister Toprak Razgatlioglu in der ersten Kurve abräumte. Das verpasste seiner Karriere einen dermaßen Knick, dass es bis zum 24. September 2022 dauerte, dass er es im ersten Hauptrennen in Barcelona wieder aufs Podium schaffte.
Gut für das Selbstvertrauen des 27-Jährigen war, dass er in den Tagen vor Barcelona von BMW als zweiter Fahrer im Bonovo-Team neben Loris Baz verkündet wurde.
«Ich will dort sein und weiß auch, dass ich das schaffen kann», meinte Gerloff zu seinem Verbleib in der Superbike-WM. «Dass ich für ein Team unterschrieben habe, das mich unbedingt haben will, bedeutet mir viel. Ich will noch eine Weile dort bleiben. Nachdem was alles passiert ist, hatte ich natürlich Selbstzweifel. Es ist unmöglich, so schwierige Zeiten durchzumachen und keinerlei Zweifel zu haben. Ich zweifelte an mir, am Team, am Motorrad. Diesen Prozess macht jeder durch, wenn etwas nicht richtig ist, wenn etwas fehlt. Dann stellst du alles in Frage. Wir haben aber auch alle alles unternommen, um Fortschritte zu erzielen. Ich sage nicht, dass wir bereits bei 100 Prozent sind. Mich freut es aber für alle im Team, dass ich es in Barcelona aufs Podium geschafft habe – wir kämpfen weiter.»
Vor dem letzten Europa-Event am kommenden Wochenende in Portimao an der Algarve liegt Gerloff mit 92 Punkten auf dem elften Gesamtrang. In Reichweite liegt Honda-Werksfahrer Xavi Vierge, der 99 Punkte hat und Zehnter ist.
Im Oktober und November folgen noch die Überseerennen in Argentinien, Indonesien und Australien.