SBK-WM in Portimão: Wenig Grip, kaputte Reifen drohen
Pirelli muss seinen besten Rennreifen beschränken
Neun Rechts- und sechs Linkskurven sind die Kernzutaten der faszinierenden Rennstrecke in Portimão. Bergauf- und Bergabpassagen, einige Richtungs- und Gefällewechsel, Kuppen, teils unübersichtliche Passagen, viele lang gezogene, schnelle Kurven und ein verwinkeltes Infield machen die Strecke zu einer Herausforderung für Fahrer und Teams – und für die Reifen.
Denn obwohl das ‹Autodromo Internacional do Algarve› im Jahr 2020 komplett neu asphaltiert wurde, sind die Gripverhältnisse eher begrenzt. Der dadurch erhöhte Wheelspin lässt die Hinterreifen schneller verschleißen. Einheitsreifenlieferant sah sich daher gezwungen, wie schon 2021, den weichen Rennreifen SCX nicht für die Hauptrennen anzubieten.
«Portimão ist zweifellos eine der berühmtesten Rennstrecken im Kalender, und obwohl sie aufgrund ihrer hügeligen Beschaffenheit und der blinden Kurven eine schwierige Strecke ist, ist sie zweifellos eine der faszinierendsten und bei den Fahrern sehr beliebt», weiß Pirelli-Rennchef Giorgio Barbier. «Die Wahl des Reifens ist nicht trivial, denn er muss den Grip garantieren, den der Asphalt nicht bietet. Gleichzeitig ist es aber wichtig eine Lösung zu haben, die mit den Herausforderungen der Strecke zurechtkommt und auch bei kühleren Temperaturen das mögliche Auftreten von Graining zu begrenzt.»
Unter Graining versteht man eine Überlastung des Reifengummis durch die Antriebs- und/oder Seitenführungskräfte des Motorrades. Die Oberfläche reißt auf, was zu weniger Grip führt und es kommt zu überhöhten Verschleiß.
Barbier weiter: «Letztes Jahr haben wir gesehen, dass die hinteren Optionen in der SC0-Mischung bei langen Rennen sicherlich einen Vorteil bieten, während der SCX auf der 10-Runden-Distanz eine Rolle spielen kann. Vieles wird auch von den Temperaturen abhängen, die wir vorfinden werden: Zu dieser Jahreszeit kann es immer noch heiß sein, aber die Nähe zum Atlantik kann die klimatischen Bedingungen schnell ändern.»