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Das kann die neue BMW M1000RR besser als bisher

Von Rolf Lüthi und Kay Hettich
Mit einem neuen Homologationsmodell der M1000RR überrascht BMW. Welche Verbesserungen Scott Redding, Michael van der Mark, Loris Baz und Garrett Gerloff in der Superbike-WM 2023 helfen sollen.

Das Reglement der seriennahen Weltmeisterschaft steckt den Teams einen engen Rahmen für Modifikationen am Motorrad. Um Dinge zu ändern, die durch das Regelwerk verboten sind, muss der Hersteller ein neues Modell zur Homologation vorführen. Zwei Jahre nach der ersten M1000RR – kurz MRR – kündigte BMW eine überarbeitete Version des Erfolgsmodells an. Mit der Weiterentwicklung will BMW einen neuen Meilenstein im Bereich der für den Rennsport homologierten Superbikes setzen.

Gesteigertes Potenzial soll die 2023er-MRR vor allem aus der weiterentwickelten Aerodynamik schöpfen, denn gemäß Superbike-Reglement muss die Verkleidung in Optik, Abmessung und Funktion der Serie entsprechen. In Punkt 2.4.10.11 ist umfangreich festgeschrieben, welche Modifikationen erlaubt sind. Zum Beispiel darf die obere Verkleidung um bis zu 3 cm breiter sein als das Original, sofern sie die maximale Breite (inkl. Flügel) nicht überschreitet.

Die neue Verkleidung mit höherer Scheibe bewirkt eine Steigerung der Höchstgeschwindigkeit von 306 auf 314 km/h! Im Zuge dieser aerodynamischen Weiterentwicklung wurden auch die Winglets überarbeitet. Sie produzieren jetzt deutlich mehr aerodynamischen Abtrieb – sowohl bei Geradeausfahrt als auch in Schräglage. Größeres Vertrauen des Fahrers in die Haftung des Vorderrads für noch größere Schräglagen, höhere Kurvengeschwindigkeiten bei gleicher Schräglage sowie reduzierte Wheelie-Neigung durch mehr Druck auf dem Vorderrad sind die positiven Effekte.

Weitere Verbesserung der Aerodynamik bringt der aus Sichtkarbon gefertigte vordere Kotflügel mitsamt den Bremsen-Kühlluftschächten – sogenannten Brake Ducts. Serienmäßig rollt die MRR auf Karbonrädern, optional sind Schmiederäder erhältlich.

In der neuen MRR kommt der bekannte Vierzylinder-Reihenmotor zum Einsatz. Seine Spitzenleistung beträgt wie bisher 212 PS bei 14.500/min, das Drehmoment 113 Nm bei 11.000/min. Das Fahrwerk der neuen MRR setzt wie bisher auf den aus Aluminium gefertigten Brückenrahmen mit einstellbarem Schwingendrehpunkt als Herzstück, ergänzt von Upside-Down-Gabel und Zentralfederbein mit Full Floater Pro Kinematik.

Der Leistungsunterschied von 2 PS und einer 750/min höheren Enddrehzahl im Vergleich zur neuen S1000RR ergibt sich durch aufwendige Detailänderungen: Schmiedekolben mit zwei statt drei Ringen, die bei gleicher Bauhöhe längere Titanpleuel ermöglichen, die 85 g leichter sind als die Stahlpleuel der S1000RR.

An der MRR sind die Einlasskanäle CNC-bearbeitet. Die ShiftCam-Technologie zur Variierung von Ventilsteuerzeit und Ventilhub ist verbaut, das Ansaugsystem mit gegenüber der S1000RR kürzeren Ansaugtrichtern für optimierten Ladungswechsel bei hohen Drehzahlen optimiert.

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