Remy Gardner: «Ich hasse den ganzen Politik-Bullshit»
Remy Gardner (li.) bei seiner Yamaha-Premiere
Mit 24 Jahren gehört Remy Gardner zu den jüngeren Fahrern in der Superbike-WM. Geplant war das so nicht, denn nach seinem Titelgewinn in der Moto2-WM hatte der Australier große Ambitionen in MotoGP. Doch in seiner ersten und einzigen Saison 2022 eroberte er mit der KTM des Tech3-Teams nur 13 Punkte und wurde WM-23.
KTM sortierte ihn aus; auch wegen teilweise ungeschickter Äußerungen seines Managers Paco Sanchez fand Gardner in MotoGP für 2023 nirgends einen Job.
«Ich hasse den ganzen Politik-Bullshit, aber der gehört leider zum Rennsport», sagte Remy im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich will mein Motorrad fahren, Spaß mit meinem Team haben, ein paar Rennen gewinnen und wieder heimgehen. Unglücklicherweise ist das im GP-Fahrerlager nicht so einfach. Ich habe das ein paar Jahre lang mitgemacht, es ist Teil der Arbeit, inzwischen amüsiere ich mich darüber.»
Das SBK-Paddock ist gegenüber dem MotoGP-Fahrerlager familiärer, die offenere Herangehensweise kommt Gardner entgegen, der aus seinem Herzen keine Mördergrube macht, wenn ihm etwas gegen den Strich geht.
«Ich freue mich auf das Superbike-Paddock, alle sagen, wie freundlich und familiär es dort zugeht», hielt der 24-Jährige fest, der 2023 im Giansanti Racing Team ebenso wie Domi Aegerter eine Werks-Yamaha R1 pilotieren wird. «Hoffentlich wird es cool.»
Das Roll-out Mitte Dezember hat es verregnet, die Wettervorhersage für den nächsten großen Test am 25./26. Januar erneut in Jerez bringt 14 Grad Celsius und Sonnenschein.
Gardner weiß, dass er dieses Jahr viel zu lernen hat, vor allem die Reifen und Bremsen unterscheiden sich deutlich von MotoGP.
Neu ist für den sechsfachen Moto2-Sieger auch das Format in der Superbike-WM: Neben dem ersten Hauptrennen am Samstagnachmittag gibt es das Superpole-Race am Sonntagvormittag, dessen Top-9 die ersten drei Startreihen für das zweite Hauptrennen am Nachmittag bilden.