Johnny Rea: «Nicht der Grund, weshalb ich das mache»
Johnny Rea ist motiviert wie immer
Als Jonathan Rea nach sechs Jahren mit Honda 2015 ins Kawasaki-Werksteam kam, war jedem bewusst, dass er ein hervorragender Rennfahrer ist. Dass er sich in den folgenden sechs Jahren aber zum größten Superbiker aller Zeiten entwickeln, jeden Titel abräumen und die meisten wichtigen Rekorde in der seriennahen Weltmeisterschaft brechen wird, war damals nicht zu ahnen.
Legenden wie Carl Fogarty und Troy Bayliss hat Rea mit seinen sechs WM-Titeln, 118 Siegen und 245 Podestplätzen weit übertrumpft. Ein Ende seiner Erfolge ist nicht absehbar, auch wenn er 2021 den Titel knapp an Yamaha-Überflieger Toprak Razgatlioglu verlor und im Vorjahr deutlich gegen Alvaro Bautista und Ducati.
Für 2023 hat Kawasaki ein neues Homologationsmodell, die Ninja ZX-10RR Performance. Auf den ersten Blick unterscheidet sie sich kaum vom Vorgänger. Über den Winter hat das Werksteam aber an vielen Detaillösungen gearbeitet, darunter die genaue Funktionsweise der variablen Ansaugtrichter. Diese werden von sämtlichen Konkurrenten eingesetzt, sind für Kawasaki im Superbike aber ein Novum.
Dank ihnen soll das Leistungsband breiter, die Kraftentfaltung sanfter und der Umgang mit dem Hinterreifen schonender werden. Außerdem sorgt mehr Traktion aus den Kurven hinaus für bessere Beschleunigung, was 2022 das Hauptmanko im Kampf gegen Bautista auf der schnellen Panigale V4R war.
«Du musst dich jedes Jahr Herausforderungen stellen», weiß Rea. «Wir haben immer weitergearbeitet und es letztlich geschafft. Wir haben schon so viele Rekorde aufgestellt. Das ist aber nicht der Grund, weshalb ich das alles mache. Als Kind habe ich davon geträumt, Motorrad zu fahren. Dafür bezahlt zu werden, ist ein Bonus. Als ich 2015 Weltmeister wurde, erfüllte sich ein weiterer Traum. Eigentlich habe ich in meinem Leben alles erreicht, wovon ich geträumt hatte. Alles, was jetzt noch kommt, ist ein Bonus. Meine Motivation ist wie gehabt hoch.»