Kawasaki lässt sich SBK-WM 2023 neun Millionen kosten
Die Kawasaki-Hospitality ist ein Hingucker
Während das Kundenteam von Lucio Pedercini in diesem Jahr aus Budgetgründen erstmals die Überseerennen der Superbike-WM auslassen muss, gingen die Krisen der vergangenen drei Jahre an den Werksteams nahezu spurlos vorüber. Das Werksteam von Kawasaki schöpft weiter aus dem Vollen. Das von Provec Racing operierte Team kalkuliert für 2023 mit Ausgaben von neun Millionen Euro!
Provec betreibt eine 1500 qm große Werkstatt in Granollers, in der Nähe der Rennstrecke Circuit de Catalunya in Montmeló. Im japanischen Akashi gibt es im Kawasaki-Werk eine dagegen bescheidene 350 qm große Werkstatt für Forschung und Entwicklung.
Provec Racing verfügt über vier Anhänger, zwei Lkw und eine zweistöckige und hydraulische ausfahrbare Hospitality sowie zwei Transporter. Selbst zu den Überseerennen wird 7000 Kilo Material transportiert, einschließlich eigener Küche zur Versorgung des Teams.
Bei KRT, das steht für Kawasaki Racing Team, arbeiten bis zu 55 Personen, davon reisen 45 zu den Rennen. Die meisten Mitarbeiter stammen aus Katalonien, es gibt aber auch Teammitglieder aus dem übrigen Spanien, Italien, den Niederlanden, Frankreich, Japan und dem Vereinigten Königreich. So vielfältig wie das Team sind auch die technischen Partner. Von multinationalen Konzernen wie Total oder Monster bis zu sehr spezialisierten kleinen Unternehmen wie Raceseat, einem italienischen Unternehmen, das Sitze herstellt, oder Taleo Racing, einem spanischen Unternehmen, das Kühlsysteme herstellt. Insgesamt gibt es mehr als 60 Partner und Zulieferer.
Das Geld ist grundsätzlich gut investiert. Seit Übernahme des Werksauftritts durch Provec wurden sieben Fahrer-Weltmeisterschaften gewonnen (Sykes 2013, Rea 2015–2020), dazu eine Evo-Wertung (Salom 2014). Die Herstellerwertung wurde zwischen 2015 und 2020 sechsmal in Folge gewonnen, die Teamwertung zwischen 2015 und 2019.