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Sofuoglu über Toprak: «Werden mit BMW Weltmeister»

Von Ivo Schützbach
Toprak Razgatlioglu (li.) mit seinem Manager Kenan Sofuoglu

Toprak Razgatlioglu (li.) mit seinem Manager Kenan Sofuoglu

Aufgrund seines Yamaha-Vertrags darf sich Toprak Razgatlioglu zu seinem BMW-Deal ab 2024 nicht äußern. SPEEDWEEK.com sprach mit seinem Manager Kenan Sofuoglu, der den Sensationstransfer eingefädelt hat.

Toprak Razgatlioglu hat nervenaufreibende Wochen hinter sich. Im April testete er zwei Tage in Jerez mit Yamahas MotoGP-Maschine und musste feststellen, dass ihm so ein Motorrad nicht den gleichen Spaß bereitet wie ein Superbike.

Anfang Mai offerierte ihm Yamaha einen Vertrag, der laut Insidern der höchstdotierte war, der einem Fahrer für die Superbike-WM vom japanischen Hersteller je gemacht wurde. Doch Topraks Manager Kenan Sofuoglu lehnte ab.

Am 22. Mai um 11 Uhr wurde Razgatlioglus Trennung von Yamaha zum Saisonende 2023 bekanntgeben, vier Stunden später verkündete BMW die Verpflichtung des Weltmeisters von 2021. Für wie lange der Türke unterschrieben hat, wurde nicht mitgeteilt, doch wir dürfen von mindestens zwei Jahren ausgehen.

«Toprak sucht eine neue Herausforderung», erzählte Sofuoglu SPEEDWEEK.com. «Nach dem MotoGP-Test und den ganzen Geschichten drumherum, wollte Toprak etwas Aufregendes. BMW liefert ihm viele Gründe dafür. Kawasaki hatte auch Interesse an Toprak. Aber als ich mit ihm darüber gesprochen habe, merkte ich gleich, dass er sein Potenzial lieber auf der BMW zeigen möchte. Ich weiß, dass viele Leute die Situation anders einschätzen als wir, aber wir sind bereit, jeden zu überraschen. Wir glauben an dieses Projekt und ich unterstütze Topraks Wechsel zu BMW auf ganzer Linie – wir werden wieder Weltmeister.»

Dass es Zweifel an BMW gibt, lässt sich nachvollziehen: Seit der werksseitigen Rückkehr 2019 wurde nur ein Lauf gewonnen, das Superpole-Race in Portimao 2021 im Regen durch Michael van der Mark. Außerdem ist BMW seit 15 Jahren in der Superbike-WM dabei und nur einmal hat es ein Fahrer in der Gesamtwertung in die Top-3 geschafft – Marco Melandri 2012 als Dritter.

Razgatlioglus größte Stärke sind seine brachialen Bremsmanöver. Der M1000RR werden diesbezüglich nicht die besten Verhaltensweisen nachgesagt und die jetzigen BMW-Piloten bemängeln diese Schwäche regelmäßig.

Sofuoglu wiegelt ab: «Als wir 2020 zu Yamaha gingen, haben mir auch viele davon abgeraten und gesagt, das würde Topraks Karriere zerstören. Toprak hält große Stücke auf die BMW.»

Aufmerksame Beobachter waren davon ausgegangen, dass sich Topraks langjährige und enge Beziehung mit Red Bull als Hindernis für den BMW-Deal erweisen würde. Denn der deutsche Hersteller hat seit diesem Jahr die britische Firma ROKiT als Hauptsponsor. Unter deren Dach sind zahlreiche Firmen aus sehr verschiedenen Sparten gebündelt, auch Getränke gehören dazu. Derzeit hat ROKiT neun Getränkemarken aus den Bereichen Bier, Spirituosen, Wasser und Energy-Drinks. Deshalb werben Michael van der Mark und Scott Redding seit diesem Jahr nicht mehr für Monster; die Kompensation dafür musste BMW bezahlen.

Sofuoglu hat anders verhandelt. «Bei dem Sponsorship auf dem Motorrad handelt es sich nicht um einen Energy-Drink», erklärte der 38-Jährige. «Unter ROKiT firmieren viele verschiedene Produkte, ROKiT ist die Dachfirma. Im Vertrag mit BMW steht nichts von einem Energy-Drink. Ich weiß, dass Michael seinen Sponsoringvertrag verloren hat, ich kenne die genauen Gründe aber nicht. Wir arbeiten daran, mit Red Bull weiterzumachen.»


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