Alvaro Bautista meint: Toprak nicht verrückt geworden
Alvaro Bautista (li.) mit Toprak Razgatlioglu
In seiner ersten Superbike-Saison 2019 gewann Alvaro Bautista als Rookie auf der Werks-Ducati die ersten elf Rennen. Obwohl er in diesem Jahr in 16 Läufen siegte und 24 Mal auf dem Podium stand, unterlag er in der Weltmeisterschaft nach einer Reihe Stürze Jonathan Rea (Kawasaki) um unfassbare 165 Punkte.
Bautista und Ducati trennten sich nach dieser Niederlage frustriert, der heute 38-Jährige ging für die kolportierte Jahresgage von einer Million Euro zu Honda. In zwei Saisons mit der damals neuen CBR1000RR-R gelangen Bautista lediglich drei dritte Plätze. In der Gesamtwertung wurde er Neunter und Zehnter, von seinem Genie bei Ducati war nichts mehr zu sehen.
2022 kehrte er reumütig in den Schoß von Mama Ducati zurück, der Hersteller aus Borgo Panigale hatte ebenfalls erkannt, dass der kleine und leichte Bautista die V4R wie kein anderer bewegen kann. Alvaro gewann die Weltmeisterschaft mit 72 Punkten Vorsprung auf Toprak Razgatlioglu, diese Saison präsentiert er sich erneut überragend.
Obwohl der Wechsel von Razgatlioglu von Yamaha zu BMW für die Jahre 2024 und 2025 bereits am 22. Mai offiziell wurde, ist er auf dem Misano World Circuit an diesem Wochenende das beherrschende Thema. Während die einen im Türken das finale Puzzlestück sehen, das BMW braucht, um in der seriennahen Weltmeisterschaft endlich zu gewinnen, sind andere überzeugt, dass Toprak seine Karriere bei den Weiß-Blauen gegen die Wand fährt.
Immer wieder werden Vergleiche zu Bautistas Honda-Desaster 2020 und 2021 gezogen.
«Das ist nicht so verrückt, wie viele denken», meint Bautista zu Razgatlioglus Entscheidung pro BMW. «Jetzt ist er bei Yamaha und kennt deren Potenzial. Er weiß vielleicht, dass er mit der Yamaha für nächste Saison keinen Schritt nach vorne machen kann. Also versucht er es mit einem anderen Hersteller. BMW entwickelt das Motorrad. Wenn sie Toprak nehmen, dann unterstreicht das, dass sie konkurrenzfähig werden wollen. Das ist keine schlechte Entscheidung. Und es ist nicht das Gleiche wie das, was ich vor drei Jahren getan habe. Als ich zu Honda ging, gab es kein Motorrad und kein Team, wir begannen bei null. BMW hat eine gute Basis, ihr Motorrad ist nicht so schlecht. Es ist besser, als die Resultate ihrer Fahrer zeigen.»