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Befürchtung von Yamaha: «Dann wird alles kollabieren»

Von Ivo Schützbach
«Wenn ein Hersteller in der Superbike-WM zu erfolgreich ist, dann wird er bestraft», erklärte Yamaha-Manager Andrea Dosoli im Interview von SPEEDWEEK.com. «Das steht so in den Regeln, wir sind nicht in der MotoGP.»

«Es ist offensichtlich, dass es derzeit ein siegreiches Paket gibt, welches sich aus einem fantastischen Fahrer und seinem Verständnis, wie er alles aus seiner Maschine herausholen kann, zusammensetzt», beurteilt Yamahas Road-Racing-Manager Andrea Dosoli die Siegesserie von Alvaro Bautista auf seiner Ducati.

Der Spanier wurde bereits im Vorjahr Weltmeister, Bautista gewann aber «nur» 16 der 36 Rennen. Yamaha-Star Toprak Razgatlioglu stand 14 Mal oben auf dem Podium, Rekordchampion Jonathan Rea mit seiner Kawasaki immerhin sechsmal.

Das Bild in dieser Saison ist hingegen eintönig: Bautista hat 14 der bislang 15 Rennen gewonnen und schon jetzt 86 Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten.

«Die Schwierigkeiten in der Superbike-WM sind offensichtlich», so Dosoli. «Die Hersteller haben verschiedene kommerzielle Philosophien und Strategien. Die korrekte Balance zu finden, ist schwer. Wenn sich ein Hersteller für die Teilnahme entscheidet, dann muss er akzeptieren, dass er bestraft werden kann. Das steht so in den Regeln. Wir sind nicht in der MotoGP. Wenn du dein ganzes technisches Können zeigen willst, dann ist das nicht die richtige Plattform. Wenn du hier zeigst, dass du allen anderen einen Schritt voraus bist, dann wirst du bestraft. Und wenn du hinten liegst, hilft man dir. So funktioniert diese Meisterschaft.»

Der Italiener im Exklusiv-Interview von SPEEDWEEK.com weiter: «Wir wollen, dass mehr Hersteller mitmischen und auch konkurrenzfähig sind, weil die Meisterschaft dadurch einen Schritt nach vorne macht. Das perfekte Szenario wäre, wenn in jedem Rennen alle Hersteller um den Sieg kämpfen. Alle Beschwerden, die ich über die reduzierte Drehzahl lese, zeigen, dass das Konzept der Superbike-WM nicht verstanden wurde. Wir haben seit vielen Jahren die gleichen Regeln. Wenn sich ein Hersteller entscheidet, an der Superbike-WM teilzunehmen, dann muss er diese akzeptieren. Natürlich können wir darüber diskutieren, ob die Regeln in einer anderen Weise umgesetzt werden, aber das ist eine andere Geschichte. Wenn die Maximaldrehzahl von Ducati um 250/min reduziert wird, dann deshalb, weil der Algorithmus herausgefunden hat, dass dieses Motorrad schneller als die anderen ist. Das ist sein Job. Und das hat nichts mit den sportlichen Ergebnissen zu tun. Diese zwei Dinge getrennt zu betrachten, dass ist die Schwierigkeit. Würden wir anfangen den Fahrer zu bestrafen, dann wäre das ein komplett anderer Ansatz.»

«Wir müssen diese Meisterschaft schützen», betont Dosoli. «Die Ausgewogenheit zwischen Investition und was wir dafür zurückbekommen, ist okay. Wenn wir aber nicht in der Lage sind, die Balance of Performance in den Griff zu bekommen, dann wird alles kollabieren. Wir wissen, dass es schwierig ist, die Balance zwischen den verschiedenen Motorrädern herzustellen. Aber das ist das Ziel der Meisterschaft.»


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