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Garrett Gerloff (27): Bonovo BMW hat ihn gerettet

Von Kay Hettich
Ein Bild, das viel über das Verhältnis zwischen Team und Fahrer aussagt

Ein Bild, das viel über das Verhältnis zwischen Team und Fahrer aussagt

Mit dem Wechsel ins BMW-Team Bonovo action für die Superbike-WM 2023 blühte Garrett Gerloff wieder auf. «Das hat meine Karriere gerettet, ich bin ihnen dankbar», sagt der US-Amerikaner.

Mit Yamaha vollzog Garrett Gerloff 2020 den Einstieg in die Superbike-WM. Es war ein fulminantes Debüt mit drei Podestplätzen in der zweiten Saisonhälfte. Ähnlich stark verlief sein zweites Jahr bis zum zweiten Lauf in Assen, als er Yamaha-Star Toprak Razgatlioglu abräumte und in eine tiefe Krise stürzte. Der Texaner stand damals unter massiver Kritik, intern und extern.

«Ich war sehr unglücklich und hasste den Rennsport», fasste Gerloff gegenüber der offiziellen Website der Superbike-WM seinen damaligen Gemütszustand zusammen. «Ich hasste es, zur Rennstrecke zu gehen, ich hasste alles daran. Ende 2021 wollte ich mit dem Rennsport aufhören. Ich hatte es satt.»

Gerloff erfüllte seinen bis 2022 laufenden Vertrag mit Yamaha im GRT-Team, die Freude an seiner Arbeit kam aber nicht zurück.

«Das vergangenen Jahr war ebenfalls schwierig. Aber als ich die Chance von BMW bekam, hat mir das ein wenig Leben eingehaucht», schilderte der WM-14. den Moment seiner Vertragsunterschrift Mitte September. «Das gab mir Motivation, eine neue Herausforderung, eine neue Atmosphäre, ein neues Motorrad. Das war es, was ich brauchte. Sonst wollte ich einfach aufhören, Rennen zu fahren.»

Bonovo action ist ein familiär geführtes Team, das spürte Gerloff bereits bei der Weihnachtsfeier. Als ehemaliger Rennfahrer weiß Teammanager Michael Galinski, wie ein Pilot tickt. Der positive erste Eindruck hat sich in der ersten Saisonhälfte bestätigt.

«Jetzt in diesem Team und bei BMW zu sein, dieses Umfeld zu haben und es zu genießen, hat meine Karriere gerettet. Ich wäre erledigt gewesen, wenn sich die Dinge nicht geändert hätten. Dafür bin ich sehr dankbar», sagte der 27-Jährige. «Was die Atmosphäre so schön macht: Wenn ich mit einer normalen Top-10-Platzierung in die Box komme, ist das Team überglücklich. Sie flippen regelrecht aus! So etwas habe ich noch nie erlebt. Offen gesagt, war ich am Anfang davon genervt. Ich dachte: 'Warum freut ihr euch so?' Aber das Schöne ist, dass sie, egal was ich mache, glücklich sind, einfach weil sie merken, dass ich alles gegeben habe. Das ist ein gutes Gefühl.»

Gerloff weiter: «Es ist das erste Mal, dass ich in einem Team keine Erwartungen zu erfüllen habe. Selbst in den USA war ich auf einem der besten Motorräder in einem der besten Teams. Aber wenn du nicht gut abschneidest, bist du nicht der Richtige. Wir sehen jetzt, dass unser Motorrad viel Potenzial hat, aber nicht so konstant ist, also müssen wir alle unser Bestes geben. Wenn ich in der Nähe der besten BMW oder der beste BMW-Pilot bin, ist das wahrscheinlich das Maximum, was ich im Moment erreichen kann. Das macht super viel Spaß! Ich fühle mich, als würde ich wieder mit meinem Vater zu den Rennen fahren. Egal, welches Ergebnis ich erziele, es ist einfach großartig. Das ist die Stimmung im Moment; es fühlt sich an, als wäre ich ein wenig in der Zeit zurückgereist.»

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