Iker Lecuona (Honda): Erster Aragon-Testtag nutzlos
Fast fühlt es sich so an, als wäre Iker Lecuona bereits ein MotoGP-Pilot. Denn nach dem Superbike-Meeting in Most half der Spanier bei LCR Honda aus und ersetzte in Silverstone und Spielberg den verletzten Alex Rins – und wird das am kommenden Wochenende in Barcelona erneut tun. Der 23-Jährige verbrachte zuletzt viel Zeit auf der RC213V, die mit Michelin bereift ist.
Entsprechend ungewohnt war es für Lecuona, als er am Dienstag beim zweitägigen Aragon-Test die ersten Runden mit seiner CBR1000RR-R im Trimm der Superbike-WM drehte.
«Es ist gut, wieder auf meinem eigentlichen Bike zu sitzen. Zuerst fühlte es sich merkwürdig an, weil es sich so stark bewegte und insgesamt komplett anders als das MotoGP-Motorrad ist. Ich benötigte ein paar Runden, um mich wieder daran zu gewöhnen», gab der Honda-Pilot zu. «Die Unterschiede sind enorm, bei der Elektronik, den Reifen, einfach allem. Letztlich ist es aber Racing und man lernt mit jedem Rennen dazu. Die Rückkehr zum Superbike ist wegen der Reifen einfacher als umgekehrt. Kommt man von Michelin zu Pirelli, findet man schnell das Limit und ein gutes Gefühl zur Front. Andersherum ist es kritischer.»
Das Wetter in Spanien hatte sich in den vergangenen Tagen geändert. Die hohe Temperatur, die Südeuropa über Wochen im Griff hatte, ging auf ein erträgliches Maß zurück, dafür herrschte starker Wind. In 1:50,997 min büßte Lecuona 0,6 sec auf die Tagesbestzeit von Michael Rinaldi (Ducati) ein. «Die Bedingungen waren schwierig. Der Wind war zu stark, dass wir im Grunde nichts testen konnten. Egal, ob es sich gut oder schlecht anfühlt, es sagt unter diesen Umständen nichts aus», winkte Lecuona ab. «Also haben wir uns mit meiner Position auf dem Bike beschäftigt und ein paar Anpassungen vorgenommen. Wir hoffen auf weniger Wind am Mittwoch und werden damit weitermachen. Ich denke, das ist ein guter Schritt für uns.»
Befürchtungen, Lecuona könnte von der Honda Racing Corporation zur MotoGP nach Misano beordert werden, wenn am selben Wochenende die Superbike-WM in Magny-Cours gastiert, sind laut dem Spanier unbegründet. «Ich werde definitiv in Frankreich sein, denn Superbike ist mein eigentlicher Job», betonte Lecuona. «Wegen meiner Erfahrung komme ich natürlich auch für die MotoGP infrage, aber aus Sicht von Honda und von mir selbst hat Superbike Vorrang.»
Test-Zeiten Aragon, Dienstag (29. August):
Superbike-WM:
1. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:50,388 min
2. Xavi Vierge (E), Honda, +0,231 sec
3. Danilo Petrucci (I), Ducati, +0,312
4. Iker Lecuona (E), Honda, +0,609
5. Garrett Gerloff (USA), BMW, +0,643
6. Adrian Huertas (E), Kawasaki, +0,656
7. Alvaro Bautista (E), Ducati, +0,717
8. Scott Redding (GB), BMW, +1,232
9. Florian Marino (F), Kawasaki, +1,301
10. Michael van der Mark (NL), BMW, +1,327
11. Loris Baz (F), BMW, +1,592
12. Tetsuta Nagashima (J), Honda, +1,600
Supersport-WM:
1. Nicolo Bulega (I), Ducati, 1:55,369 min
2. Tarran Mackenzie (GB), Honda, +2,015 sec