MotoGP: Ducati vom V-Motor überzeugt

SBK-Rookie Nicolo Bulega: Das Geschwätz ist ihm egal

Von Ivo Schützbach
Nicolo Bulega schraubt die Erwartungen nicht zu hoch

Nicolo Bulega schraubt die Erwartungen nicht zu hoch

Wann immer ein Italiener in der Superbike-WM für das Ducati-Werksteam fährt, steigt das Interesse in Italien dramatisch. Nicolo Bulega glaubt, dass er mit diesem zusätzlichen Druck 2024 zurechtkommen wird.

Während Italien im GP-Sport zahlreiche Weltmeister vorzuweisen hat, wurde die Superbike-WM seit ihrer Geburt 1988 hauptsächlich von englischsprachigen Fahrern geprägt.

Nur ein Italiener wurde Superbike-Champion: Max Biaggi 2010 und 2012 mit Aprilia.

Ducati, trotz sechs Jahren Dominanz von Jonathan Rea und Kawasaki noch immer der erfolgreichste Hersteller, hat den Titel noch nie mit einem Italiener gewonnen.

Seit 2006 sahen wir fünf Italiener im Ducati-Werksteam.

2006 und 2007 fuhr Lorenzo Lanzi für Xerox Ducati, er holte in zwei Jahren nur drei dritte Plätze und die WM-Ränge 8 und 7.

Er wurde von Michel Fabrizio abgelöst, der deutlich erfolgreicher war: 2008 gelangen ihm 7 Podestplätze, 2009 wurden es sogar 15, darunter drei Siege, und WM-Rang 3 hinter Ben Spies (Yamaha) und seinem Xerox-Teamkollegen Noriyuki Haga. 2010 gewann Fabrizio einmal und fuhr sechsmal aufs Podium, nach WM-Rang 8 war Schluss führ ihn.

Seit 2015 ist Aruba das offizielle Werksteam von Ducati. In den Jahren davor waren die Teams Althea und Alstare zwar das Aushängeschild, sie hatten aber keinen Werksstatus.

2015 und 2016 gelangen Davide Giugliano für Aruba 8 Podestplätze, gewinnen konnte der heutige Teamchef nie. Nach den WM-Rängen 11 und 7 wurde er 2018 von Marco Melandri abgelöst. Der Vizeweltmeister von 2011 (auf Yamaha) gewann in seinen zwei Jahren mit Ducati drei Rennen und eroberte 23 Podestplätze, mit den Gesamträngen 4 und 5 blieb aber auch er hinter den Erwartungen.

Diese kann auch Michael Rinaldi seit 2021 nicht erfüllen. Mit drei Siegen und sieben Podestplätzen wurde der heute 27-Jährige in seinem ersten Jahr als Werksfahrer WM-Fünfter, 2022 sogar WM-Vierter, obwohl er nur viermal auf dem Podium stand. Dieses Jahr hat Rinaldi bislang fünf Podestränge eingefahren, liegt vor den Rennen in Magny-Cours am kommenden Wochenende aber nur auf Gesamtrang 7.

Nicolo Bulega zeigt in der Supersport-WM eine herausragende Saison, in den bislang 16 Rennen stand er 13 Mal auf dem Podium, neunmal als Sieger.

Diese Woche wurde verlautbart, dass er 2024 den Platz von Rinaldi in Ducatis Superbike-Werksteam übernehmen wird. Damit sind in Italien riesige Hoffnungen verknüpft.

«Mich kümmert nicht besonders, was die Leute denken», schmunzelte Bulega beim Treffen mit SPEEDWEEK.com im Fahrerlager von Magny-Cours am Donnerstagnachmittag. «Ich werde versuchen fokussiert zu bleiben, wie ich das dieses Jahr mache. Ich werde versuchen, gut mit meinem Team zu arbeiten und auf jeder Strecke schnell zu sein. Wenn mich einige Fans nächstes Jahr nicht im Aruba-Team haben wollen, dann ist das nicht mein Problem – ich bin deswegen trotzdem glücklich.»

Der 23-Jährige meint, dass er mit dem Druck klarkommen wird: «Als ich für Sky VR46 fuhr, war meine Situation ähnlich. Ich weiß, was mich erwartet. Heute bin ich etwas älter und habe mehr Erfahrung. Ich weiß, wie es sein wird, in einem Topteam zu sein. Zuerst will ich das Motorrad fahren, nachdenken kann ich später. Einfach wird es nicht, Alvaro ist momentan unschlagbar. Aber das interessiert mich im ersten Jahr nicht, weil ich ein Rookie sein werde. Ich muss von ihm lernen und die guten Sachen von ihm kopieren.»


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