Álvaro Bautista (Ducati): Sein Ratschlag an Kawasaki
Hinter Jonathan Rea fuhr Alvaro Bautista zuletzt immer seltener
Nur Yamaha-Ass Toprak Razgatlioglu kann Álvaro Bautista gelegentlich in Bedrängnis bringen, so wie am vergangenen Wochenende in Portimão. Unterm Strich ist der Ducati-Pilot mit 24 Siegen und 28 Podestplätzen aus 33 Rennen aber der dominierende Fahrer der Superbike-WM 2023.
Keine wirkliche Gefahr droht Bautista in diesem Jahr von Jonathan Rea. Der Rekordweltmeister hat mit der Kawasaki eine stumpfe Waffe und leidet in den Rennen nicht nur unter fehlendem Speed, sondern auch unter dem Reifenverschleiß. Weil Kawasaki auch für 2024 kein neues Motorrad bringen wird, ergriff der Nordire die Flucht und wechselt zu Yamaha.
Für Bautista ist die mangelnde Konkurrenzfähigkeit der ZX-10RR keine Überraschung. «Die Basis der Kawasaki ist wohl so von 2014 – mit einem solchen Motorrad kann man nicht gegen ein aktuelles Modell kämpfen», betonte der 38-Jährige gegenüber SPEEDWEEK.com. «Seit damals hat sich vieles geändert. Die Reifen sind nicht mehr dieselben, die Elektronik und Bremsen wurden leistungsfähiger. Mit einem neuen Motorrad macht ein Hersteller diese Veränderungen mit. Was sie benötigen, ist ein ganz neues Bike.»
Das Superbike-Reglement, das für Chancengleichheit sorgen soll, reicht nicht aus, um die Ducati auszubremsen. Für Bautista hat das Regelwerk den falschen Ansatz. «Ducati hat viel Geld in die Entwicklung und in Verbesserungen gesteckt. Aber man fragt sich, warum, denn am Ende wird das Bike durch das Reglement schlechter gemacht, damit die schlechteren Motorräder näher drin sind. Meiner Meinung ist es nicht fair, einen Hersteller, der viel investiert hat, zu bestrafen», sagte der Spanier. «Honda hat man unter anderem erlaubt, ein anderes Chassis zu verwenden, um sich zu verbessern. Ducati fährt mit einem Serienmotorrad, nur mit etwa 1000/min weniger. Die Honda ist jetzt quasi ein Prototyp, weil man das Bike so nicht kaufen kann. Am Ende ist es besser, einen Hersteller zu ermöglichen, ein höheres Level zu erreichen, statt einen anderen auf ein niedrigeres Level herunterzustufen. Das ist fairer.»