Álvaro Bautista: Warum Toprak im Infight stärker ist
Alvaro Bautista und Toprak Razgatlioglu
Die Meetings der Superbike-WM 2023 in Portimão und Jerez werden Motorsportfans lange in Erinnerung bleiben. Die Positionskämpfe, die sich Weltmeister Álvaro Bautista (Ducati) und Toprak Razgatlioglu (Yamaha) über viele Runden lieferten, waren spannend, spektakulär und faszinierend. So sehr es die meisten Beobachter dem Türken aber auch gönnten, Sieger war am Ende immer der 38-Jährige aus Talavera de la Reina.
Bautista benötigte unzählige Versuche, bis er den Yamaha-Piloten erfolgreich überholen und sich von ihm absetzen konnte. Erst wenn er unbedrängt war, konnte der Ducati-Pilot das Maximum aus seinen Möglichkeiten herausholen.
«Wenn ich allein fahre, verwende ich andere Linien als Toprak mit seiner Yamaha. Das liegt am Fahrstil, aber auch am Motorrad», erklärte Bautista. «Die Ducati muss man auf der Geraden verzögern, also nicht in Schräglage. Bei Toprak und seiner Yamaha ist es anders. Auf der Geraden kann er länger am Gas bleiben und mit mehr Speed in die Kurve einlenken. Das geht so mit der Ducati nicht. Andererseits kann ich mit der V4R eine höhere Kurvengeschwindigkeit fahren und habe eine bessere Traktion, um das Bike früher aufzurichten als er. Die Charakteristik von Fahrstil und Motorrad sind dafür entscheidend.»
In der Öffentlichkeit werden jedoch die kunstvoll vorgeführten Bremsmanöver von Razgatlioglu als herausragend hervorgehoben, das scheinbar einfache Überholen von Bautista dank seiner Ducati-Power dagegen heruntergespielt.
«Wenn Leute sagen, Toprak bremst besser als ich, ist es vielmehr nur eine andere Methode, das Bike zu verzögern», stellte der Spanier klar. «Nimmt man die Zeit zwischen Bremse und Kurvenausgang, wird es kaum einen Unterschied ausmachen. Topraks Stil ist aber für den Positionskampf besser, weil er vor der Kurve damit bessere Möglichkeiten hat.»