Philipp Öttl auf Yamaha: Toprak und Rea als Referenz
Ungewohnt: Philipp Öttl in Yamaha-Farben
Am 5. November unterschrieb Philipp Öttl den Vertrag mit dem Yamaha-Team GMT94 des Franzosen Christophe Guyot für die Superbike-WM 2024. Premiere auf der R1 wird der Süddeutsche bei den Tests am 24./25. Januar in Jerez haben, am 29./30. Januar folgen zwei weitere Tage in Portimao. Anschließend wird das Material nach Australien geflogen, wo alle SBK-Piloten am 19./20. Februar auf dem Grand Prix Circuit Phillip Island fahren, bevor am folgenden Wochenende die Saison 2024 beginnt.
«Mitte Dezember gehe ich nach Spanien und werde die ersten Ausfahrten mit dem Trainingsbike machen», verriet der Moto3-Sieger des Valencia-GP 2018 SPEEDWEEK.com. «Wie es aussieht, bekomme ich von Yamaha eine R1, über diese Unterstützung freue ich mich sehr. Ich werde versuchen, so viel es geht mit diesem Motorrad zu trainieren, um mich auf den Grundcharakter einzustellen. Dann sehe ich schon, wie es bei den ersten Tests funktioniert – ein Superbike-WM-Motorrad ist etwas komplett anderes.»
Die Verpflichtung von Öttl freut auch Marcel Driessen, Country Manager der Yamaha Motor Deutschland GmbH in Neuss, der sich im Hintergrund sehr für den Bayern eingesetzt hat. «2021, als ich mit den Yamaha-Teams GMT94 und Evan Bros für die Supersport-WM verhandelt hatte, war er auch gleich dabei», erinnerte sich Philipp. «Er sagte mir, dass ich nur fragen muss, wenn ich ein Trainingsmotorrad brauche.»
Bei Yamaha ist es gleich wie bei Ducati und BMW: Sämtliche Teams haben Zugriff auf alle Daten, das sollte Öttl den Umstieg nach zwei Ducati-Jahren erleichtern. «Das Team hat mir versichert, dass es den Austausch und die Hilfe gibt, das war bei Ducati nicht schlecht», so Öttl. «Es wird interessant in den Daten zu sehen, was Toprak gemacht hat. Johnny Rea macht auch viel richtig, sonst wäre er nicht sechsmal Weltmeister geworden. Beide machen irgendwas speziell, aber das funktioniert für ihr System, für ihren Fahrstil. Ich werde sehen, ob das für mich eine Hilfe ist. Bei Ducati war es auch so, dass Bautista anders fährt als ich oder Petrucci oder Rinaldi. Trotzdem konnte ich sehen, dass er zum Beispiel vom Timing her extrem gut das Gas aufmacht. Bei Rinaldi konnte ich sehen, dass er brutal viel mit der Hinterradbremse macht. Das macht Petrucci auch, bei ihm sieht das in den Daten aber viel schöner aus. Unterm Strich muss es halt funktionieren. Wenn ich mal mit dem Motorrad fahre, werde ich schon merken, was es braucht. Wichtig ist, dass wir für das erste Rennen auf Phillip Island so gut es geht aussortiert sind und wissen, wo es langgeht.»