Bautista über Topspeed der BMW: «So ist es leicht»
Als Alvaro Bautista 2019 seine erste Saison in der Superbike-WM fuhr, führte er mit der damaligen Ducati Panigale V4R beinahe jede Topspeedliste an, den Gegnern wurde angst und bange.
Nach zwei erfolglosen Jahren bei Honda war das bei Bautistas Ducati-Rückkehr 2022 nicht mehr so, die anderen Hersteller hatten bezüglich Spitzengeschwindigkeit deutlich aufgeholt.
Trotzdem hatte die Konkurrenz in den vergangenen zwei Saisons auf langen Geraden gegen Bautista keine Chance, wie besonders Toprak Razgatlioglu auf der Yamaha im ermüdenden Zweikampf regelmäßig feststellen musste. Der Weltmeister mit der Jokey-Figur begründete seinen Vorteil zum einen mit seinem niedrigen Gewicht und seiner aerodynamisch günstigen Statur, aber auch mit seinem Können, den Speed aus der Kurve hinaus auf die Gerade mitzunehmen, was zur guten Beschleunigung beitrug. Und betonte stets, dass er dadurch auch Nachteile hätte, etwa am Kurveneingang.
Nach vier Jahren mit Yamaha wechselte Razgatlioglu zu BMW, das Aggregat der M1000RR gilt als eines der leistungsstärksten. Prompt konnte der Türke Bautista auf Phillip Island auf der Geraden überholen. «Das ist mir nie zuvor gelungen», freute sich der 27-Jährige. Alvaro entgegnete lapidar schmunzelnd: «Gewöhn dich nicht daran.»
In Australien wurde im Qualifying und in jedem der drei Rennen Honda-Werksfahrer Xavi Vierge mit einem Topspeed von 327 km/h als Bester gemessen, Bautistas Aruba-Teamkollege Nicolo Bulega brachte es auf 325 km/h.
Bautista und Razgatlioglu waren mit 321 und 320 km/h annähernd gleich schnell, doch auf einmal schlägt der Spanier beim Thema Überholen auf der Geraden neue Töne an: «BMW gehört beim Topspeed immer zu den Besten. Deshalb hat mich nicht überrascht, dass mich Toprak überholt hat. Das Motorrad ist schnell. Wenn du ein schnelles Bike hast, ist das Überholen auf der Geraden einfach, da fährt jeder Vollgas. Ich habe mir Toprak genau angeschaut, in den Kurven fuhr er nicht wie letztes Jahr – er hat nicht das gleiche Vertrauen.»