Formel 1: Der erste Crash des Jahres

Alvaro Bautista betont: Er hätte auch kneifen können

Von Ivo Schützbach
Die Atmosphäre in Cremona war berauschend: Bautista (re.) fuhr zweimal aufs Podium

Die Atmosphäre in Cremona war berauschend: Bautista (re.) fuhr zweimal aufs Podium

Am Donnerstag wusste Alvaro Bautista nicht, ob er die Superbike-Rennen in Cremona bestreiten kann. Mit angebrochener Rippe brauste der Ducati-Star in beiden Hauptrennen mit erstaunlichen Aufholjagden aufs Podium.

Wegen seiner angeknacksten Rippe qualifizierte sich Weltmeister Alvaro Bautista in Cremona nur für den 13. Startplatz, preschte von dort im ersten Rennen am Samstag aber bis auf Platz 3 nach vorne.

Den Sprint am Sonntagvormittag beendete der Spanier als Sechster, womit er für das zweite Hauptrennen in der zweiten Reihe stand. Von dort zeigte der 61-fache Lausieger erneut ein starkes Rennen und kreuzte eine Sekunde hinter Dreifachsieger Danilo Petrucci (Barni Spark Ducati) als Zweiter den Zielstrich und konnte seinen jungen Aruba-Teamkollegen Nicolo Bulega drei Runden vor Schluss noch abfangen.

«Dafür habe ich hart gearbeitet», fasste Bautista sein Wochenende in Norditalien zusammen. «Glücklich macht mich, dass meine Schmerzen weniger als am Samstag waren. Ich konnte zu Nicolo aufschließen – aber einholen und überholen sind zwei verschiedene Dinge. Es gibt hier nicht viele Überholmöglichkeiten und Nico war bei allen Richtungswechseln schneller als ich. Mir blieb als einzige sichere Möglichkeit das Geradenende, dafür musste ich den vorhergehenden Kurvenausgang aber perfekt hinbekommen. Ich konnte mich in der Bremszone innen neben ihn setzen – das war’s. Mich freut, dass dieses Manöver gelang, ich bin sehr glücklich über die zwei Podestplätze.»

Mit fast 40 Jahren ist Bautista der Älteste im Feld, seine Motivation ist aber immer noch gleich wie in jungen Jahren. «Alter ist für mich nur eine Zahl, sie hat nichts damit zu tun, ob ich langsamer oder schneller werde. Ich fühle mich stärker als je zuvor. Nach Magny-Cours hätte ich auch sagen können, dass ich die Strecke in Cremona während des Tests nicht mochte und das folgende Rennen in Aragon ist, mein Heimrennen. Diese Strecke mag ich, dort sind alle meine Freunde und meine Familie dabei. Es wäre leichter für mich gewesen, Cremona zu überspringen. Aber ich sah die Herausforderung. Also versuchte ich, mich für die Rennen in Cremona bestmöglich zu erholen. Mit dieser Verletzung bekam ich mehr Behandlungen als in meinem ganzen Leben. Jeden Tag hatte ich am Morgen und Nachmittag jeweils eine Stunde Behandlung, zusammen also 20 Stunden. Das ist recht viel in zehn Tagen. Außerdem hatte ich zwei Ärzte und dazu mein Programm zuhause. Alter kannst du als gut oder schlecht ansehen. Ich sehe die guten Seiten, weil ich dadurch mehr Erfahrung als alle anderen in der Startaufstellung habe.»

Da der verletzte Toprak Razgatlioglu (BMW) nach den Rennen in Frankreich auch jene in Cremona verpasste, hat sich das Feld an der Spitze wieder zusammengeschoben. Der Türke liegt vor Aragon 13 Punkte vor Bulega und 82 vor Bautista. Ob Toprak am nächsten Wochenende dabei ist, entscheidet sich am Mittwoch.

 
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
 
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
 
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
 
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       

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